„Weininsel’s Most Wanted“: Wenn sich junge Weinliebhaber nackig machen

Katharina Kraus

20. Dezember 2024

Das Titelbild des neuen Winzer-Kalenders - entstanden in den Nordheimer Weinbergen. Foto: André Walter
Winzerkalender_Gruppenbild

Das Titelbild des neuen Winzer-Kalenders - entstanden in den Nordheimer Weinbergen. Foto: André Walter

Zwölf junge Weinliebhaber, drei davon Winzer, und eine Idee, die 2014 bei Schoppen und Bier gereift ist: Herausgekommen ist damals ein etwas anderer Winzerkalender, von dem es jetzt eine Neuauflage gibt. Wie die Jungs aus Norheim und Sommerach zu Models wurden, welche lustigen Situationen sich während der (Nackt-)Shootings ergeben haben und was es mit „Maininsel’s Most Wanted“ auf sich hat, erzählt Max Müller, Teil der Kalendercrew, im Interview.

Franz Kram, Christian Pfaff, Johannes Müller, Nico Wehner, Markus Molitor (v.l.). Foto: André Walter

Vor dem großen Cover-Shooting: Steffan Nunn, Nico Braun (mit Tochter), Max Müller, Thorsten Kohl, Michael Pfaff, Alexander Schneider,
Franz Kram, Christian Pfaff, Johannes Müller, Nico Wehner, Markus Molitor (v.l.). Foto: André Walter

Ein Winzerkalender mit freizügigen Fotos: Wie kam es zu dieser Idee? 

Die Idee ist schon 2014 entstanden. Damals haben wir im Radio gehört, dass es einen „Jungbauern-Kalender“ geben soll und für diesen Kalender eben noch Models gesucht werden. Nach kurzem Gelächter und mit Blödsinn im Kopf haben wir entschlossen, dass, wenn es so einen „Jungbauern-Kalender“ gibt bzw. geben soll, wir das auf jeden Fall auch hinbekommen, einen Kalender zu erstellen – aber eben mit Bezug auf den Winzer bzw. den Weinbau, dem wir alle sehr verbunden sind. Das war quasi die „Geburtsstunde“ vom Winzerkalender „Maininsel’s Most Wanted“.

Der Kalender erschien zum ersten Mal 2015, warum erst (oder gerade) jetzt, zehn Jahre später, eine zweite Auflage?

Warum gerade jetzt? Das ist eine gute Frage. Wenn ich ehrlich bin, haben wir eigentlich Jahre lang überhaupt nicht über eine zweite Auflage nachgedacht. Es war immer gut so wie es 2015 gelaufen ist. Der Kalender 2015 ist ja wirklich super angekommen. Wir hatten ja sogar Abnehmer wie Vinotheken, Winzer, Weinhändler oder private Kunden, vom hohen Norden bis nach Südtirol. Aber unsere Absicht war ja nie, damit in irgendeiner Art und Weise große Wellen zu schlagen, sondern einfach nur unsere Gegend und den Weinbau aus Franken bzw. speziell die W(M)aininsel zu vertreten. Wobei uns dabei die Gaudi und der Spaß bei den Shootings eh am wichtigsten war. Und das ist eigentlich der springende Punkt.

Nach zehn Jahren hat sich natürlich auch privat bei jedem einiges getan. Familie, Arbeit und auch teilweise der Umzug weg von der Weininsel. Man ist sich dann nicht mehr so spontan wie früher über den Weg gelaufen und hat nicht mehr so viel Zeit miteinander verbracht. Das war sozusagen der Grund, warum wir wieder so einen Kalender herausgebracht haben. Allein, dass wir wieder die gemeinsamen Shootings ausmachen, die Bilder machen und eben genau die gute Zeit von früher noch mal aufleben lassen konnten. Und das hat tatsächlich ganz gut funktioniert. Wir kennen uns alle schon seit dem Kindergarten und hatten auf einmal wieder eine riesen Gaudi und Spaß bei den Shootings. Bei Wein(Schorle) und guter Brotzeit sind dann die Bilder entstanden.

Wie kam es zum Slogan „Maininsel’s Most Wanted“?

Na, das ist ja schon fast selbsterklärend: Wer ist der heißeste Typ auf der Weininsel? Also der „Most Wanted“. Natürlich war das nicht so ernst gemeint. Aber es ist sicher ein guter „Aufhänger“. Und da bei uns der Wein sehr umgangssprachlich auch als „Most“ bezeichnet wird, dachten wir, dass dies doch ein passender Name für unseren Kalender sein könnte.

Wer ist Teil der „Kalendercrew“?

Der Jungs sind genau dieselben wie vor zehn Jahren.

Seid ihr eigentlich alle Winzer?

2015 waren es nur zwei Winzer und mittlerweile sind es schon drei. Über diese hatten wir eben auch die günstige Möglichkeit, an das ganze Shooting-Equipment und die verschiedenen Locations, wie Weinkeller, Heckerwirtschaften oder Weinberge heranzukommen. Aber obwohl „nur“ drei Winzer mit von der Partie sind, heißt das ja nicht, dass der Rest nicht dem Wein bzw. dem Weinbau eng verbunden ist. Wer hier auf der Insel, der schönen Weininsel, aufwächst, aufwachsen darf, der ist einfach der Weinkultur sehr eng verbunden. Ich sag’ immer, wir haben Wein im Blut.

Ach und um noch mal zur Frage zurückzukehren: Bei uns in der Gruppe ist vom Hoch-/Holzbautechniker, über Maschinenbauingenieur, Bauingenieur, Schreiner, Geologe, TGA-Bauer, Einzelhandelskaufmann, Metallbauer usw. eigentlich alles dabei.

Wurde der Kalender in Eigenregie produziert oder hattet ihr hier Unterstützung?

Ja, aber natürlich. Jedes Motiv, jede Location kommt von uns. Jeder war für sein eigenes Kalenderbild selbst verantwortlich. Die einzige Bedingung war, dass der Monat derselbe wie 2015 sein muss und eben die Arbeit des Winzers zu dieser (Jahres-)Zeit widerspiegeln soll. Der Kalender soll praktisch eine 12-monatige Übersicht des Winzerlebens sein.

Welche lustigen Situationen, v.a. während der Fotoproduktion, sind euch im Gedächtnis geblieben?

Da gibt es schon einige. Es ist ja so, dass bei so einem Shooting das Model nackt ist. Und wenn das nicht gerade im Weinkeller, sondern im Weinberg oder in einer Heckenwirtschaft stattfindet, kann schon mal Kontakt mit Passanten entstehen. Das lustigste war auf jeden Fall beim Shooting für das Gruppenbild in den Nordheimer Weinbergen an der Aussichtsplattform beim Terroir F Punkt. Wenn auf einmal zwölf nackte Männer im Weinberg stehen, um sich fotografieren zu lassen und dann ein Planwagenhänger (geführte Tour mit einem Traktor) mit circa 30 Frauen und Mädels vorbeifährt, war das Gelächter und die Freude schon sehr groß. Es war einfach eine sehr amüsante Situation!

Wie viele Kalenderexemplare wurden gedruckt und wo kann man sie kaufen?

Das ist ein Geheimnis! (lacht) Sagen wir mal so, im großen Stil möchten bzw. können wir das natürlich nicht betreiben. Es bleibt und ist eine Gaudi-Idee, welche vor zehn Jahren entstanden ist und jetzt noch mal wiederbelebt wurde. Aber ich bin ehrlich: der Verkauf der Kalender, eben gerade jetzt bei Weihnachtsmärkten oder Glühweinweinpartys bereitet schon eine gewisse Freude, weil es einfach witzig ist, so mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und zusammen eine nette Zeit miteinander zu verbringen.

Was passiert mit dem Erlös?

Wir haben lange überlegt und diskutiert, wohin mit dem Erlös. Für uns soll das Geld ja nicht sein. Es war und ist ja nie das Ziel gewesen, damit Gewinn zu erzielen. Uns ging es immer nur um die Gaudi bei den Shootings und einfach die gute Zeit zusammen. Klar, die Unkosten werden beglichen, aber der Großteil des Geldes wird gespendet. Vor allem soll der Waldkindergarten „Wildebande“ in der Nähe von Volkach einen Teil abbekommen. „Einfach etwas Regionales unterstützen“ haben wir uns gedacht, wobei auch noch andere Spendenideen im Raum stehen und noch nicht spruchreif sind. Aber „Wildebande“ ist fix.

Plant ihr weitere Projekte?

Berühmt werden! Nee Blödsinn! (lacht) Wir werden sehen. Sagen wir mal so: Ausgeschlossen ist nicht, dass es vielleicht mal ein Vol. 3 des „Maininsel’s Most Wanted“-Kalender geben wird. Aber das steht echt in den Sternen. Wer hätte gedacht, dass es Vol.2 nach zehn Jahren mal geben wird. Zurzeit bereitet es einfach Freude, den Kalender zu „verkaufen“ wobei wir da ja lieber sagen, auf Spendenbasis, da wir den Erlös spenden werden.

 

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Kalender als Weihnachtsgeschenk

Wer jetzt neugierig ist und sich selbst einen Kalender sichern möchte oder noch ein Weihnachtsgeschenk braucht, kann ein Exemplar für 15 Euro entweder an diversen Verkaufsstellen in Nordheim (Weingut am Vögelein, Weingut Ernst Molitor, Weinschleifencafé und Werkstatt Crêperie, Gold- und Platinschmiede Crêperie-Café), Sommerach (Weingut Freihof), Volkach (Bücherblume, Weinbar Fahr Away, Weinstube Torbäck) und Würzburg (Rot Weiss Rosé Weinhandel) erwerben oder aber auch Online bestellen. Hier am besten via Instagram oder E-Mail (weininsels.most.wanted@gmail.com).

Bei der Hallburger Glühweinparty am 28. Dezember im Weingut Schloss Hallburg kann man die Jungs sogar persönlich an einem Verkaufsstand antreffen und bekommt zum Kalender noch einen kleinen Plausch obendrauf.

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