Infos zum Katholikentag 2026 in Würzburg

Würzburg ist nicht nur eine Stadt mit großer katholischer Tradition, sondern besticht auch durch seine hohe Kirchendichte. Rund 60 Kirchen können Besucherinnen und Besucher in der Domstadt erleben, die meisten davon sind seit jeher der katholischen Kirche zugehörig. Und im Mai 2026 dürften diese Kirchen bis auf den letzten Platz gefüllt werden. Denn der Deutsche Katholikentag, ein Großereignis der Kirche, erhält in Würzburg eine Herberge – zum ersten Mal seit über 100 Jahren.

Was ist der Deutsche Katholikentag?

Der Deutsche Katholikentag ist die größte Veranstaltung der katholischen Kirche in Deutschland, die alle zwei Jahre stattfindet. Er dient als Forum für Gläubige, um ihren Glauben zu vertiefen, sich auszutauschen und gesellschaftspolitische Themen zu diskutieren. Das fünftägige Event umfasst natürlich eine Menge Gottesdienste, allerdings auch Podiumsdiskussionen, Workshops und kulturelle Veranstaltungen wie Theatervorstellungen oder Ausstellungen. Zehntausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und Europa, aber auch aus weiteren Ländern weltweit werden dann in Würzburg feiern.

„Geistliche Impulse“: Als Pfarrer Thomas Eschenbacher zum Whisky-Trinken einlud

Wann ist der Katholikentag in Würzburg?

Vom 13. bis 17. Mai 2026 steht Würzburg im Zeichen der katholischen Kirche. Die Domstadt ist als bischöflicher Sitz des Bistums hervorragend für eine Großveranstaltung der Kirche geeignet. Der aktuelle Bischof Franz Jung will 2026 die Mitgläubigen in seiner Stadt willkommen heißen.

Welches Programm ist am Deutschen Katholikentag 2026 geplant und welches Motto hat er?

Hunderte Veranstaltungen sind im Rahmen eines Katholikentags geplant. Die Events decken eine breite Palette an diskursiven und partizipativen Formaten ab, greifen aktuelle Themen auf und bieten vielfältige Möglichkeiten für Begegnungen. Ob Flötensolo, Kunstinstallation oder Tanzprojekt – Bewerbungen für das Kulturprogramm sind bis zum 24. Juni 2025 möglich! Wer einen Stand auf der Kirchenmeile präsentieren möchte, kann sich bis zum 17. September unter katholikentag.de/mitwirken anmelden. Für den Katholikentag wird das Programm unter dem Leitmotiv  „Hab Mut, steh auf!“ stehen. In der nun anstehenden Planungsphase engagieren sich zahlreiche ehrenamtliche Helfer sowie Mitglieder des Programmarbeitskreises, um die einzelnen Punkte zu gestalten und vorzubereiten. Das exakte Programm wird laut dem Trägerverein Anfang 2026 feststehen.

Was macht die eröffnete Geschäftsstelle?

Im Januar 2025, also über ein Jahr vor dem Start des Deutschen Katholikentags eröffnete der Verein „104. Deutscher Katholikentag Würzburg 2026 e. V.“  eine Geschäftsstelle in der Stadt. Der Verein und seine Geschäftsstelle übernimmt die Verantwortung für die wirtschaftliche, rechtliche und organisatorische Planung und Durchführung des Events vor Ort. Er gründete sich bereits vor einem Jahr, also noch bevor das Großevent 2024 durchgeführt wurde. Etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier künftig in Vollzeit angestellt. Die Geschäftsstelle befindet sich in Würzburg in der Bibrastraße 6 am Würzburger Dom, unterstützt operativ die Entscheidungen der Programm-Arbeitskreise und kümmert sich im Auftrag des Trägervereins um die organisatorische, rechtliche und finanzielle Umsetzung.

Wo fand der letzte Katholikentag statt?

Der letzte Deutsche Katholikentag fand 2024 in Erfurt statt. Auch dort war ein vielfältiges Programm mit 700 Veranstaltungen geplant, das Gottesdienste, spirituelle Angebote, Podiumsdiskussionen und Workshops zu gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Themen umfasste. Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten an Gebeten, Konzerten und kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. Zudem gab es spezielle Angebote für Familien, Jugendliche und Kinder sowie Stände und Informationsveranstaltungen von kirchlichen Organisationen und Initiativen. Das Leitmotto lautete „Zukunft hat der Mensch des Friedens“. Es gibt auch ein eigenes Lied für den Katholikentag. Matthias E. Gahr komponierte „Hab Mut, steh auf“. Dazu der promovierte Geologe: „Mir geht es um zwei Dinge: Zum einen möchte ich Lieder schreiben, die den Hörgewohnheiten der Jugendlichen näherkommen als die Lieder im Gotteslob. Selbst die ‚neuen‘ Lieder dort sind so alt, dass ich sie schon in meiner Zeit in der Jugendarbeit gesungen habe. Wenn gefühlt jedes zweite Wort Jesus oder Herr ist und dann davon die Rede ist, dass ‚wir uns waschen im Blut des Lammes‘, dann tue ich mir damit ehrlich schwer.“ Es müsse doch auch gehen, die christliche Botschaft mit verständlicheren Bildern zu vermitteln und ohne das in allzu aufdringlicher Weise zu tun.

Wie häufig fand das Großereignis bereits in Würzburg statt?

Im 19. Jahrhundert war Würzburg beliebt bei den Kirchenführern. Laut einem Wikipediaeintrag gab es in diesem Jahrhundert drei Katholikentage in der Domstadt, einmal 1864, 1877 und 1893. Nach 1907, dem letzten Katholikentag in Unterfranken, wurde es dann aber still in der Stadt. 2026 wird somit das erste Mal nach weit über 100 Jahren das erste Mal, dass die christlichen Tage wieder in die Stadt zurückkehren. Insgesamt gab es vier also Veranstaltungen dieser Art in der Vergangenheit in Würzburg, mit der Ausgabe 2026 sind es fünf.

Wo kann ich in Würzburg während dieser Zeit übernachten?

Schon heute ist klar, dass Würzburg in diesen fünf Tagen zwischen dem 13. und 17. Mai nur noch wenige Kapazitäten für Übernachtungen in der Stadt bieten kann. Eine rechtzeitige Buchung ist empfehlenswert. Da Würzburg nur rund 128.000 Einwohnerinnen und Einwohner aufweist und sich in einer Kessellage befindet, sind zehntausende Besucher eine Herausforderung. Große Hotels in der Stadt sind das GHOTEL, das Maritim oder das verhältnismäßig neu eröffnete AC Hotel der Kette Marriots in Würzburg. Auch zahlreiche kleinere Boutique-Hotels befinden sich im Herzen der Stadt. Für Rucksacktouristen empfiehlt sich das Babelfish Hostel direkt am Bahnhof und die Jugendherberge unterhalb der Festung. Eine weitere gute Lösung können Airbnb-Unterkünfte sein, die das Angebot der Hotels ergänzen. Die Geschäftsstelle kündigte jedoch auch bereits an, für Gäste während des Katholikentags Turnhallen mit Feldbetten zur Verfügung zu stellen.

Anreise per Auto: Wo können Besucher des Katholikentags gut parken?

Der größte, kostenfreie Würzburger Parkplatz befindet sich auf der Talavera. Dort finden hunderte Autos täglich Platz. Im Frühjahr gibt es jedoch auch immer wieder Veranstaltungen auf oder an der Talavera, die die Kapazitäten der Parkplätze einschränken. Alternativen gibt es mit Parkhäusern und kostenpflichtigen Parkplätzen in der Stadt. Auch am Dom gibt es eine eingeschränkte Anzahl an Parkplätzen, die aber auch bereits an üblichen Tagen meist voll ausgelastet sind.

Parkhäuser: Würzburg bietet mehrere Parkhäuser, die günstig gelegen sind, um die Innenstadt zu erkunden. Das größte Parkhaus ist seit Mai 2024 direkt am Bahnhof in Betrieb. Auch das große Parkhaus Marktgarage, das Parkhaus am Theater oder die Tiefgarage unterhalb des Wöhrls sind gute Optionen, um in der Innenstadt zu parken.

Parkplätze: Es gibt auch zahlreiche öffentliche Parkplätze, sowohl mit als auch ohne Zeitbegrenzung. Diese sind oft entlang der Straßen oder in speziellen Parkzonen zu finden. Ein Beispiel eines großen kostenpflichtigen Parkplatzes ist der Parkplatz an der Residenz in der Stadt.

Park & Ride: Für Besucher, die den Innenstadtverkehr meiden möchten, gibt es Park & Ride-Angebote. Diese sollten gerade um den Katholikentag genutzt werden, da die Innenstadt überdurchschnittlich besucht sein wird. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist daher sehr empfehlenswert.  Diese befinden sich in der Regel am Stadtrand und bieten eine bequeme Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Welche katholische Tradition der Bischofssitz Würzburg zu bieten hat

Würzburg hat eine reiche kirchliche Historie, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht. Die Stadt wurde im Jahr 742 Bischofssitz, als der heilige Bonifatius den heiligen Burkard zum ersten Bischof von Würzburg weihte. Im Jahr 788 wurde das Bistum Würzburg gegründet. Die Stadt entwickelte sich zu einem bedeutenden religiösen Zentrum, insbesondere während des Heiligen Römischen Reiches. Der Würzburger Dom, die viertgrößte romanische Kirche in Deutschland, ist ein bedeutendes Zeugnis dieser Geschichte. Würzburg war auch Schauplatz der Würzburger Synode im Jahr 743, die wichtige kirchliche Beschlüsse fasste. Zudem ist die Residenz Würzburg, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ein Beispiel für den Einfluss des Bistums, da sie die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe war. Nicht zuletzt sind mehrere Würzburger Kirchen bedeutende Bauwerke des süddeutschen Barocks, allem voran das Käppele oder im Stift Haug mit ihrer eindrucksvollen Kuppel. Andere Kirchen, wie etwa das Neumünster oder St. Peter und Paul sind mit einer reichhaltigen, sehenswerten barocken Innenarchitektur ausgestattet. Daher sind die vielen katholischen Kirchen in Würzburg nicht nur für Gläubige sehr beliebte Sehenswürdigkeiten.