U18-Wahl in Würzburg: Die Linke mit den meisten Stimmen

Philipp Heilgenthal

17. Februar 2025

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Bei der U18-Wahl können Kinder und Jugendliche symbolisch ihre Stimme abgeben. V.l.n.r. die Organisator*innen der U18-Wahl in Würzburg Tamino Möslang (Stadtjugendwerk der AWO), Miriam Ehrenfried (Stadtjugendring), Esther Schießer (youngcaritas/Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg); Foto: Florian Leis

Kurz vor der offiziellen Bundestagswahl findet traditionell die U18-Wahl für Kinder und Jugendliche statt. Auch in Würzburg öffneten vom 7. bis 14. Februar zahlreiche U18-Wahllokale in Schulen, Jugendzentren, in der Stadtbücherei, beim Stadtjugendring und im Matthias-Ehrenfried-Haus, wie der Stadtjugendring Würzburg in einer Pressemitteilung informiert.

„Anliegen der unter 18-Jährigen stärker berücksichtigen“

„Mit der U18-Wahl wollen wir einerseits bei Kindern und Jugendlichen die Neugier und das Interesse für die Wahlen wecken. Andererseits möchten wir die politischen Entscheidungsträger dafür sensibilisieren, die Anliegen der unter 18-Jährigen bei allen politischen Entscheidungen stärker zu berücksichtigen“, so die Organisatorinnen Miriam Ehrenfried (Stadtjugendring Würzburg), Sophia Niedermeier (Stadtjugendwerk der AWO Würzburg) und Esther Schießer (youngcaritas/Caritas Würzburg). Die folgenden Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die U18-Wahl innerhalb der Stadt Würzburg, nicht des gesamten Stimmkreises Würzburg.

Die prozentualen Ergebnisse der Zweitstimmen bei der U18-Bundestagswahl in Würzburg. Grafik: Stadtjugendring Würzburg

Ein Viertel der Stimmen für den jüngsten Direktkandidaten

Die meisten Erststimmen erhielt in Würzburg Aaron Valent (Die Linke) mit 25 Prozent der Stimmen – mit 27 Jahren übrigens mit Abstand der jüngste Direktkandidat für Würzburg. Auf den zweiten Platz kam Dr. Hülya Düber (CSU) mit 21 Prozent und auf den dritten Platz Katharina Räth (SPD) mit 18 Prozent. Jessica Hecht bekam mit nur 11 Prozent erheblich weniger Stimmen als ihr Parteifreund Sebastian Hansen vor vier Jahren. Hansen unterlag Hecht in einer Kampfabstimmung um die Direktkandidatschaft für Würzburg Stadt und Land.

Keine Partei mit hohem Stimmenanteil – FDP weit abgeschlagen

Bei den Zweitstimmen lag in Würzburg überraschenderweise Die Linke mit 22,1 Prozent vorne, gefolgt von der CSU mit 18,5 Prozent, der SPD mit knapp 17,7 Prozent, der AfD mit 13,9 Prozent und den Grünen mit 8,6 Prozent. Die breite Verteilung der Stimmen zeigt, dass keine Partei die Mehrheit der Jugendlichen ausWürzburg überzeugen kann, während Kleinstparteien deutlich mehr Beachtung finden als bei den wahlbereichtigten Erwachsenen. Insgesamt haben in den Würzburger Wahllokalen rund 500 Kinder und Jugendliche ihre Stimme bei der U18-Wahl abgegeben.

Die FDP lag mit 2,6 Prozent weit unter der 5-Prozent-Hürde, das BSW lag mit 5,8 Prozent geradeso darüber. Die Unbeliebtheit der Liberalen bei Jugendlichen überrascht in der Hinsicht, dass sie bei der vergangenen Bundestagswahl zusammen mit den Grünen noch die beliebteste Partei bei Erstwählern war. Vor vier Jahren bekam die FDP bei der Würzburger U18-Wahl noch 15,3 Prozent. Auch die Grünen verloren deutlich an Beliebtheit bei den unter 18-Jährigen aus der Domstadt, waren sie bei der letzten U18-Bundestagswahl mit 22,4 Prozent noch „Wahlgewinner“. Den meisten Stimmenzuwachs bekamen nach der Linken die AfD.

Die prozentualen Ergebnisse der Erststimmen bei der U18-Bundestagswahl in Würzburg. Grafik: Stadtjugendring Würzburg

Alle Ergebnisse der U18-Wahl sind nachzulesen unter www.u18.org (Ab dem 17.02.25 um 12:30 Uhr). Hinweis: Die U18-Wahl ist nicht die einzige Wahl, bei der Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgeben können. Parallel dazu gibt es auch die Juniorwahl, die ebenfalls an vielen Würzburger Schulen durchgeführt wird. Weitere Infos und Ergebnisse der Juniorwahl: www.juniorwahl.de

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