Mietpreise für WGs in Würzburg im bayernweiten Vergleich
Katharina Kraus
13. März 2025

Symbolfoto Wohnen. Foto: Pascal Höfig
Bezahlbaren Wohnraum finden in Würzburg – ein leidiges Thema. Besonders für Studierende ist es gerade zu Semesterbeginn oft schwer, eine Bleibe zu finden. Wer keinen Platz in einem der zahlreichen Wohnheime in Würzburg bekommt, entscheidet sich deshalb oftmals für das Leben in einer Wohngemeinschaft. Doch wie viel kostet die WG aktuell in der Domstadt?
Im Schnitt 425 Euro pro Zimmer
Bayernweit liegen die Kosten für die Warmmiete eines WG-Zimmers in Würzburg im Mittelfeld, wie eine Studie des Moses Mendelssohn Instituts zusammen mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de aufzeigt.
Rund 425 Euro mussten Studierende im Wintersemester 2024/2025 in Würzburg im Durchschnitt für ein WG-Zimmer blechen.
Das ist deutlich mehr als noch vor zwölf Jahren: 2013 waren es etwa 315 Euro. Im Wintersemester 2021 lagen die Mietpreise durchschnittlich bei 375 Euro, im Sommersemester 2022 bei rund 390 Euro und im darauffolgenden Semester bei 410 Euro. Im Sommersemester 2023 ebenfalls bei rund 400 Euro.
790 Euro für ein WG-Zimmer in München
Zu Beginn des Wintersemesters 2024/2025 mussten Studierende im Durchschnitt in Deutschland etwa 17 Euro mehr für ein WG-Zimmer zahlen als zu Beginn des letzten Wintersemesters. Gegenüber dem Sommersemester 2024 sind die Preise durchschnittlich um 10 Euro (1,9 Prozent) gestiegen, so die Analyse der Studie.
Im Gegensatz zu manch anderen Studienorten in Bayern ist die WG-Miete in Würzburg aber relativ stabil geblieben bzw. nur moderat gestiegen. München ist nach wie vor der mit Abstand teuerste Universitätsstandort in ganz Deutschland. Hier gibt es ein WG-Zimmer im Durchschnitt für ganze 790 Euro. Im Wintersemester 2023/2024 zahlte man noch ’nur‘ rund 750 Euro.
Bayernweit am günstigsten sind Wohngemeinschaften in Coburg, denn hier zahlt man in etwa 340 Euro pro Zimmer.
BAföG reicht nicht
Schwierig wird es vor allem für Studierende mit geringen finanziellen Möglichkeiten. Das BAföG sieht zwar eine Wohnkostenpauschale vor, die im Wintersemester von 360 auf 380 Euro angehoben wurde. Das reiche aber nicht einmal für ein durchschnittliches WG-Zimmer in Deutschland. Zudem muss man am Ende des Studiums bis zur Hälfte der staatlichen Hilfe wieder zurückzahlen. „Die Anhebung der BAföG-Wohnkostenpauschale hat in einigen Städten für eine Entlastung gesorgt. Leider sind die regionalen Unterschiede der Wohnungsmärkte eher noch stärker ausgeprägt als früher. Dies bedeutet, dass viele junge Menschen in der Ausbildungsphase kein preislich passendes Angebot am Hochschulstandort finden können. Der Geldbeutel der Eltern sollte nicht darüber entscheiden, wer, wie gut, an welchem Standort in Deutschland studiert oder eine berufliche Ausbildung macht“, so Dr. Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor vom Moses Mendelssohn Institut.
Auch sei die Konkurrenz um WG-Zimmer groß. Diese werden schließlich nicht nur von Studierenden bewohnt, sondern auch von Berufsanfängern und älteren Mietern. Annegret Mülbaier von WG-Gesucht.de: „Auch wenn sich die Wohnkosten stabilisieren, bleibt die Konkurrenz um freien Wohnraum groß.“
Über die Studie
Die Auswertung ist ein Ergebnis der Untersuchung des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de. Dabei wurden Angebote in allen 88 deutschen Hochschulstandorten mit mindestens 5.000 Studierenden ausgewertet. Hier seien etwa 90,5 Prozent aller rund 2,7 Millionen Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Durchgeführt wird die unabhängige Marktbeobachtung seit 2013.