Studierende von THWS und Uni drehen Videoreihe mit OB-Kandidaten
Katharina Kraus
28. April 2025

Hinter den Kulissen des Videoprojekts von THWS- und Uni-Studierenden zur OB-Wahl. Foto: Carlos Wohlfromm
Am 4. Mai wählt Würzburg einen neuen Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin. Ins Rennen um das höchste Amt in der Stadt gehen Claudia Stamm (parteilos), Judith Roth-Jörg (CSU), Eva von Vietinghoff-Scheel (SPD) und Martin Heilig (Die Grünen). Wie die Vier zu Themen wie Nachtleben, Wohnungsnot und Bezahlung bei Pflichtpraktika stehen, wollte eine Gruppe engagierter Studierender von THWS und Uni wissen. Die zehn jungen Menschen haben mit den Kandidatinnen und dem Kandidaten circa 30-minütige Interviews vor der Kamera geführt. Wie es zu dieser Idee kam und wie viel Arbeit in diesem Herzensprojekt steckt, erzählt Florian, einer der Projektbeteiligten, im Interview.
Problematiken, die junge Menschen betreffen
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
„Wir haben bereits eine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl organisiert, die damals sehr gut besucht war. Dieses Mal wollten wir etwas anderes ausprobieren und in den direkten Austausch mit den Kandidatinnen und dem Kandidaten kommen. Ungefähr ein Viertel aller Bewohnerinnen und Bewohner Würzburgs sind Studierende. Viele weitere sind junge Menschen in Ausbildungen etc. Dennoch werden unsere Bedürfnisse selten wahrgenommen. Uns war es wichtig, über Problematiken zu reden, die hauptsächlich junge Menschen betreffen und die bisher im Wahlkampf wenig bis keine Beachtung bekommen haben, wie zum Beispiel angemessene Bezahlung in Pflichtpraktika oder das Nachtleben. Weitere Themen waren der Ausbau des ÖPNV (Nachtbusse), die Wohnungsnot, genauer gesagt hohe Mieten und die psychosoziale Versorgung.“
Was ist euer Ziel?
„Es ging uns darum, studentische Themen aufzuzeigen, aber auch darum zu zeigen, dass junge Menschen an (kommunaler) Politik interessiert sind. Die Wahlbeteiligung war bei der letzten OB-Wahl mit 53,57 Prozent niedrig. Auch das möchten wir durch unser Projekt ändern. Diesmal findet die OB-Wahl mitten im Semester statt und nicht wie sonst in den Semesterferien – das heißt, die Voraussetzungen sind besser und wir möchten die Studierenden und jungen Menschen mobilisieren, wählen zu gehen.“
Viele Stunden Freizeit investiert
Wer war am Projekt beteiligt?
„Ca. zehn Studierende haben sich am Projekt beteiligt, mit vielen verschiedenen Aufgaben. Es waren Studierende der THWS und ein Student der JMU beteiligt. Die meisten sind oder waren in der Hochschulpolitik aktiv. Alle haben freiwillig am Projekt teilgenommen und ihre Freizeit investiert.“
Wie lief das Projekt ab?
„Das Projekt lässt sich in drei Teile gliedern. Der erste Teil war Organisation: Terminabsprache mit den Kandidaten, Buchung des Hochschulmedienzentrums, Auswahl der Themen und inhaltliche Recherche und Vorbereitung des Interviews. Dieser Prozess ging über ca. drei bis vier Wochen.
Der zweite Teil erstreckte sich über vier Tage. In der Zeit wurde das Studio eingerichtet, Kameras und Mikrofone aufgebaut, ausgeleuchtet und die Interviews durchgeführt. Dafür waren wir teilweise von 8 Uhr morgens bis 19 Uhr abends im Studio.
Der dritte Teil war der Schnitt und die Nachbereitung. Die Studierenden, die die Videos geschnitten haben, waren zehn Tage lang damit beschäftigt, die Videos zu schneiden und aufzubereiten, was sich mit fünf Tonspuren und drei Kameras als deutlich anspruchsvoller herausstellte als gedacht. Außerdem wurden kurze Instagram-Reels vorbereitet, um die Videos zu promoten. Hier saßen die Studierenden teilweise bis spät in der Nacht im Schnittraum.“
Die Videoreihe mit allen vier OB-Kandidatinnen und Kandidaten kann bei YouTube angesehen werden.
Wer am Ende die Nase vorn haben wird, entscheidet sich am 4. Mai. Viele weitere interessante Infos rund um die OB-Wahl gibt es hier.