Interview: Anna Winkler aus Mainbernheim will Bayerische Bierkönigin werden

Philipp Heilgenthal

2. Mai 2025

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Anna Winkler aus Mainbernheim bewirbt sich für das Amt der Bayerischen Bierkönigin. Foto: Philipp Heilgenthal

Das Amt der Bayerischen Bierkönigin ist jedes Jahr heiß begehrt. 66 kompetente junge Bierliebhaberinnen bewarben sich um die Krone. Unter den Bewerberinnen ist Unterfranken meist deutlich unterrepräsentiert. Umso schöner, dass sich nun mit Anna Winkler eine Mainfränkin unter den letzten sechs Kandidatinnen befindet. Wir durften die Mainbernheimerin interviewen und sie als eine sympathische, offene und authentische Person kennenlernen. Sie erzählt von ihrem Heimatort als „kleine Bierinsel im Weinland“, wo sie in Würzburg am liebsten Bier trinkt und wie man sie auf dem Weg ins Finale unterstützen kann.

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Würzburg erleben: Hi Anna, stell dich doch gerne erst mal vor.

Ich bin Anna Winkler aus Mainbernheim bei Kitzingen. Ich bin 30 Jahre alt und arbeite als Sales Managerin, also im Vertrieb. Nebenbei arbeite ich in unserer kleinen Hausbrauerei „Brauschmiede“ in Mainbernheim. Damit hat sich mein Vater 2018 einen Traum erfüllt und ich habe ihm von Anfang an dabei geholfen.

 

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WE: Was ist deine Lieblingsbiersorte?

Früher habe ich am liebsten Kellerbier getrunken, mittlerweile ist jedoch unser Helles mein Lieblingsbier geworden. Ein Helles muss aber für meinen Geschmack auch gehaltvoll sein und sollte nicht zu mild und langweilig schmecken.

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WE: Mainbernheim liegt ja eigentlich mitten in Weinfranken. Wie bist du da zum Bier gekommen?

Ja, wir sind von Weinorten umgeben, aber Mainbernheim war in dieser Weinregion schon immer eine kleine regelrechte Bierinsel. Früher gab es hier mehrere Brauereien, die leider nach und nach schließen mussten, zuletzt die Schützenhofbräu 1985. Umso schöner ist es, dass wir mit unserer Brauschmiede an diese alte Tradition anknüpfen.

WE: Macht dich deine Erfahrung in eurer Familienbrauerei das zu einer perfekten Kandidatin für das Amt als Bayerische Bierkönigin?

Das würde ich schon sagen. Ich konnte hautnah miterleben, wie eine kleine, handwerklich geführte Brauerei aufgebaut wurde und weiß daher unter den sechs Kandidatinnen wohl am besten, was alles hinter der Herstellung und dem Vertrieb von Bier steckt. Gleichzeitig habe ich durch die Brauschmiede viele tolle Erfahrungen mit Bier machen können und ich liebe einfach Bier. Das würde mich schon zu einer sehr authentischen Bayerischen Bierkönigin machen. Außerdem mit ich ein sehr offener Mensch, was mir in diesem Amt auch helfen würde.

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Was hat dich dazu bewogen, dich als Kandidatin zu bewerben?

Unser Braumeister Michael Gebert hat mich dazu überredet und meinte, ich wäre doch eine super Kandidatin. Mein Vater war bei der Idee auch gleich Feuer und Flamme. Generell kriege ich aktuell von meiner Familie und meinem gesamten Umfeld richtig krass Unterstützung! Nachdem ich mich dann im Winter beworben habe, hatte ich es ehrlich gesagt gar nicht mehr auf dem Schirm, bis ich plötzlich eine Einladung zum großen Casting in München bekam (lacht). Jetzt bin ich ehrlich gesagt schon überrascht, dass ich es so weit geschafft habe.

Findest du, unterfränkisches Bier wird unterschätzt? Wenn ja, warum?

Auf jeden Fall! Einerseits ist in unserer Region eben das Thema Wein so präsent, andererseits stehen wir im Schatten der vielen Brauereien in Oberfranken. Dabei müssen wir uns auf keinen Fall verstecken: Wir haben tolle große Brauereien und krasse kleine Brauereien entweder mit langer Tradition oder zum Teil noch ganz neu, mit viel Innovationsgeist und Kreativität. Und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen! Auch wenn es natürlich lange nicht so viele Brauereien sind wie in Oberfranken.

Warum sollte man vor allem regionale, eigenständige, kleine Brauereien unterstützen?

In der Brauschmiede bekomme ich am besten mit, wie viel Arbeit es macht, als kleiner, handwerklicher Betrieb ein gutes Bier herzustellen. Das gehört allemal unterstützt und wertgeschätzt. Gleichzeitig steckt bei kleinen, eigenständigen Brauereien vielmehr Herzblut hinter der Arbeit und diesen Unterschied zu standardisierten Großbrauereien schmeckt man allemal. Dennoch haben es kleine Brauereien sehr hart, auf dem Markt zu bestehen. Wer sie unterstützt, trägt aktiv zum Erhalt der Vielfalt an Bieren und der Bierkultur in der eigenen Region bei.

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WE: Was ist dein Lieblingsvolksfest?

Ganz ehrlich: Auf jeden Fall das Kiliani (lacht). Das kenne ich von klein auf, ich kenne die Leute dort und dadurch schwingt da bei mir eine Menge Heimatverbundenheit mit. Außerdem ist das Kiliani einfach ein schönes Volksfest, auf dem wirklich für jeden etwas geboten ist. Und das süffige Festbier auf dem Frühjahrsvolksfest hat mir jüngst wieder super geschmeckt. Da blieb es bei weitem nicht nur bei einer Maß…

WE: Dann dürfen wir davon ausgehen, dass wir dich im Falle deines Sieges beim Bieranstich auf dem nächsten Kiliani sehen dürfen?

Na klar, safe! Ich wurde sogar schon offiziell auf das Frühjahrsvolksfest eingeladen. Das war schon ein tolles Erlebnis und ich habe mich schon sehr geehrt gefühlt. Das Kiliani als Bayerische Bierkönigin besuchen zu dürfen, wäre für mich der Oberknaller. Aber ich komme natürlich auch wieder, wenn ich nicht gewinne.

WE: Wo in Würzburg gehst du ansonsten am liebsten zum Biertrinken?

Tatsächlich gefällt mir der neueröffnete Biergarten des Hofbräukellers sehr gut. Das ist eben noch ein schöner klassischer Biergarten mit Kastanien und allem drum und dran. Der Umbau ist, finde ich, gut gelungen und die große Bierauswahl dort kann sich sehen lassen.

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WE: Bis Montag (5. Mai) kann man noch für dich bei einem Online-Voting abstimmen. Wie geht es dann für dich weiter?

Die vier Kandidatinnen mit den meisten Stimmen beim Online-Voting kommen ins Finale in Löwenbräukeller München am 22. Mai. Da muss ich dann eine Jury und das Publikum mit meinem Fachwissen überzeugen. Und dann mal schauen. Falls ich gewinne, habe ich mir – sozusagen als erste Amtshandlung – vorgenommen, vorzuschlagen, die Zweit- und vielleicht auch die Drittplatzierte als Bierprinzessinnen und Stellvertreterinnen zu ernennen. Ich finde, das wäre für die Leistung angemessen und eine schöne Wertschätzung. Außerdem wäre das doch schön, eine kompetente Vertretung zu haben, falls ich mal krank bin oder zu zwei Veranstaltungen gleichzeitig eingeladen werden würde.

WE: Vielen Dank für das schöne Interview, Anna. Unsere Stimmen hast du auf jeden Fall, du hast uns echt von dir überzeugt!

Hinweis: Das Interview enthält keinerlei Produktplatzierungen. Alle Antworten erfolgten aus freien Stücken.

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