Demonstrationen in Würzburg

Paula Schurbohm

19. Mai 2025

Eine Demo gegen Rechts in Würzburg. Foto: Silvia Gralla

Demo-gegen-Rechts_Wue

Eine Demonstration gegen Rechts in Würzburg. Foto: Silvia Gralla

Mit bunten Plakaten, lauten Sprechgesängen und spannenden Redebeiträgen gehen regelmäßig Menschen in Würzburg auf die Straße. Die Beweggründe für eine Demonstration können dabei ganz unterschiedlich sein: Mehr Klimaschutz, Rechte für queere Menschen, gegen den Rechtsruck in Deutschland, bessere Arbeitsbedingungen – die Bevölkerung hat viele Themen, die sie beschäftigt. Wofür, wann und wo in Würzburg demonstriert wird, haben wir hier für euch zusammengefasst. (Artikel wird fortlaufend aktualisiert.)

Weitere Veranstaltungen 2025 in und um Würzburg.

Demokratische Teilhabe

In einer Demokratie spielen Demonstrationen eine wichtige Rolle. Sie erlauben der Bevölkerung, Meinungen und Forderungen öffentlich zu äußern und dadurch Themen in den öffentlichen Diskurs und die politische Agenda einzubringen. Durch Demonstrationen wird deutlich, was die Bevölkerung besonders bewegt und wo sie Handlungsbedarf sieht. Sie können als eine Form der politischen Kontrolle der Regierung dienen, denn auf Demonstrationen wird oft Kritik an staatlichen Entscheidungen geäußert und Veränderungen gefordert. In Deutschland und vielen anderen demokratischen Staaten ist es ein Grundrecht, dass die Bevölkerung sich versammeln und demonstrieren darf. Der Staat schreibt dennoch vor, was Menschen auf einer Demonstration beachten müssen und hat einen Einfluss darauf, wann und wo demonstriert werden darf.

Freedom for Palestine

21.06. – 16 Uhr | Hauptbahnhof

Die Gruppe Students for Palestine ruft dazu auf, am 21. Juni auf den Würzburger Straßen für die Freiheit von Palästina laut zu werden. Sie wollen gemeinsam auf die Straße gehen, um Solidarität zu zeigen und für Frieden und Gerechtigkeit zu kämpfen. Am selben Tag findet eine Großdemo in Berlin statt. Da nicht jeder die Möglichkeit hat, dorthin zu reisen, hat die Gruppe sich dazu entschieden, auch in Würzburg eine Laufdemo zu veranstalten.

Stille Mahnwache zum Jahrestag der Messerattacke vom 25. Juni 2021

25.06. – 16 bis 18 Uhr |  Barbarossaplatz

Die Omas gegen Rechts Würzburg rufen am vierten Jahrestag der Messerattacke vom 25. Juni 2021 zu einer stillen Mahnwache am Barbarossaplatz auf. Drei Frauen kamen damals bei dem Angriff ums Leben, zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt und traumatisiert. Von 16:00 bis 18:00 Uhr soll der Opfer der Tat gedacht, den Angehörigen Mitgefühl bekundet und dem couragierten Einsatz von Chia Rabiei gewürdigt werden. Dieser stellte sich dem Angreifer entgegen. Keinen Raum wollen die Omas gegen Rechts denen lassen, die das Erinnern für populistische Zwecke missbrauchen. Rechtsextreme Akteure wie die AfD versuchen, das Gedenken in den letzten Jahren für rassistische Propaganda zu nutzen. Die Omas gegen Rechts betonen, dass es wichtig ist, sich tatsächlich mit den Ursachen solcher Taten auseinanderzusetzen. Große Kritik widmen sie dabei den geplanten Kürzungen im Bereich psychosozialer Versorgung.

Bereits jetzt erhalten laut der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren (BAfF) weniger als vier Prozent der potenziell Bedürftigen eine angemessene Versorgung. Viele der schweren Gewalttaten der vergangenen Jahre sind von psychisch stark belasteten Tätern verübt worden. Besonders Geflüchtete leiden häufig unter den Folgen von Krieg, Gewalt und Flucht, leben isoliert und ohne familiären Rückhalt. Die Omas gegen Rechts fordern deshalb eine Kehrtwende in der Asyl- und Sozialpolitik. Statt weiterer Einschnitte brauche es gezielte Investitionen in Prävention, Integration und psychologische Unterstützung.

**Dyke* March**

27.06. – 16 Uhr| Innenstadt – genauer Ort folgt

Der Dyke* March ist ein Protest, um für die Rechte von Lesben und queeren Personen laut zu werden. Für mehr Sichtbarkeit gehen FLINT*A-Personen, also Frauen, Lesben, Inter*, Non-binäre, Trans- und Agender-Personen, in Würzburg auf die Straße. Sie demonstrieren insbesondere für mehr gesellschaftliche und politische Teilhabe und gegen Ausgrenzung und Diskriminierungen. Der Dyke* March findet auch in vielen weiteren Städten von Deutschland statt.

Queere Orte und Organisationen in Würzburg.

Christopher Street Day (CSD)

28.06. – 13 Uhr| Bahnhof, anschließend Mainwiesen

Der CSD ist eine jährliche Veranstaltung, die an den Aufstand in der Christopher Street in New York City im Jahr 1969 erinnert. Unruhen durch Polizeirazzien im New Yorker Stonewall Inn, eine damals heruntergekommene Bar, entfachten eine Woche anhaltende Aufstände und die erste Pride-Parade. Diese sogenannten Stonewall Riots gelten als ein Wendepunkt im Kampf für Rechte von Schwulen und Lesben. Ganz vorne dabei waren Drag-Artists wie Marsha P. Johnson, Transfrauen wie Sylvia Rivera und weitere gendernonkonforme People of Color wie Stomé DeLarverie. Jährlich kommen in Würzburg hunderte Menschen zusammen und demonstrieren für Rechte für queere Menschen. Mit bunten, glitzernden Outfits, aussagekräftigen Plakaten, lautem Sprechgesang und stimmungsmachender Musik zieht die Demonstration durch Würzburg. Sie endet auf den Mainwiesen, wo verschiedene Initiativen sich mit Ständen präsentieren, es Bühnenprogramm gibt und so der Tag bei einem schönen Fest ausklingt.

Animal Liberation March

02.08. – 13 Uhr | Unterer Markt

Für die Befreiung von Mensch und Tier organisiert der Verein Würzburg aktiv für Tierrechte und Umweltschutz die Demonstration mit dem Namen „Animal Liberation March“. Mit einem Demozug durch Würzburg wollen sie gegen Tierausbeutung und Speziesismus kämpfen. Der Grund dafür: Jeden Tag werden Millionen von Tieren für den menschlichen Konsum getötet. Die Tierindustrie hat sowohl Folgen für die Tiere als auch für uns Menschen und die Umwelt. Deshalb fordert der Verein ein Ende der Tierindustrie. Neben dem Demozug wird es auch einige Reden, Musikbeiträge und Infostände geben.

Demonstration fehlt?

Es fehlt noch eine Demonstration, die in Würzburg stattfinden wird? Dann schicke uns gerne eine Mail an redaktion@wuerzburgerleben.de oder kommentiere unter dem Facebook-Posting.