Schließungen: Diese Läden sind 2025 in Würzburg verschwunden

Philipp Heilgenthal

12. Juni 2025

Die Domstraße an Tag 1 der Ladenöffnungen. Foto: Nico Jahnel
Innenstadt_Domstraße

Die Domstraße an Tag 1 der Ladenöffnungen. Foto: Nico Jahnel

Auch im Jahr 2025 verschwinden Läden und Gastronomiebetriebe aus dem Würzburger Stadtbild. Die Gründe für die Schließungen sind dabei ganz unterschiedlich. (Artikel wird laufend aktualisiert).

Gleichzeitig eröffnen 2025 viele Läden in Würzburg neu. Wir haben die Übersicht

Kebap Haus 84

Seit langem ist das Kebap Haus 84 am zentralen Place de Caen nicht nur der einzige Döner, sondern generell der einzige Schnellimbiss im Stadtteil Heuchelhof. Obwohl der Laden gut läuft, bietet ihn die Inhaberfamilie ab August zum Verkauf an. „Wir möchten einfach zurück nach Düsseldorf, wo noch viele unserer Familienangehörigen und Freunde leben“, erklären die Inhaber ihre bevorstehende Schließung. Falls sich jedoch nicht auf Anhieb ein Käufer, bzw. Käuferin findet, bleibt das Kebap Haus 84 allerdings auf jeden Fall noch länger bestehen.

Das Kebap Haus 84 am Place de Caen am Heuchelhof soll bis zum August verkauft werden. Foto: Philipp Heilgenthal

Messpunkt

Messpunkt in der Domerschulgasse am Franziskanerplatz hat sich auf maßgefertigter Herrenmode des Modelabels Befeni spezialisiert. Ende Juni wird das letzte Hemd zurechtgeschnitten, wenn Brigitte Jorasz aus Altersgründen ihren Laden schließt.

Stephans-Buchandlung

Gefühlt gab es die Stephans-Buchhandlung schon so lange wie die benachbarte Kirche St. Stephan. Von vier Kirchen umgeben, war die Buchladen seit 1965 auf christliche Literatur spezialisiert. Nach 60 Jahren ging am 19. April in der Stephanstraße 6 das letzte Buch über die Theke. Als Gründe für die Schließung nennt Inhaber Matthias Mittelstädt gesundheitliche Probleme und die Verschlechterung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.

Die Stephans-Buchhandlung bot 60 Jahre lang konfessionsübergreifend christliche Literatur an. Foto: Torsten Schleicher

La Bamba

Jahrelang wurde im La Bamba Salsa und Bachata getanzt und ordentlich gezecht. Doch Ende April wurden in der polarisierenden Kellerbar zum letzten Mal lateinamerikanische Rhythmen gespielt. Der eingeschossige Nachkriegsbau in der Theaterstraße 4 wird abgerissen, dafür wird ein neues vierstöckiges Gebäude gebaut, um diese Baulücke zu schließen (MP+). Einige der bisher darin befindlichen Läden haben einen Ersatz gefunden: Der Beautyshop und Friseur „Brima Afro World of Beauty“ befindet sich nun im Haus nebenan, der Baran Döner gleich auf der anderen Straßenseite. Der afrikanische Lebensmittelladen „Brima Afro Shop“ wurde im arabischen A & S Supermarkt integriert. Die Bar La Bamba musste dagegen ersatzlos schließen.

Große Drogenrazzia in der Theaterstraße im Dezember 2024

Der eingeschossige Anbau der Theaterstraße 4, in dem sich die Bar La Bamba befand, wird abgerissen. Foto: Philipp Heilgenthal

Mauerwerk

Die unscheinbare Kneipe in der Bahnhofsstraße 26 war für manche ein dankbarer Ort für einen Absacker zur Überbrückung der Zeit bis zum Zug, für andere eine willkommene Anlaufstelle für günstiges Bier oder Longdrinks bei schnörkelloser Atmosphäre. Spätestens seit Anfang April ist die rustikale Kneipe geschlossen. In dem Keller eröffnet demnächst der „Schluckspecht“ der Spessart-Brauerei Kreuzwertheim, die der Würzburger Sektkelterei J. Oppmann gehört.

MannyGreen

De facto war der Club in der Mainaustraße bereits schon lange geschlossen, die letzte Veranstaltung fand im Sommer 2024 statt. Doch erst Anfang April, da ein Nachfolgeclub in den Startlöchern stand, war auch die Schließung des MannyGreen offiziell. Anfang Mai eröffnete der neue Club Harisma in der Location in der Zellerau.

Club Mannygreen in der Zellerau. Foto: Silvia Gralla

Modehaus Völk

Das Modehaus Völk am oberen Markt schloss zum Ende des ersten Quartals 2025, dies wurde bereits im letzten Jahr angekündigt. Das Kaufhaus Wöhrl, zu dem Völk gehört, möchte sich verkleinern und werde demnach die Filiale für Damenmode schließen. Die Angestellten werden in der Hauptfiliale am Grafeneckart übernommen. Das Modehaus Völk gibt es seit 170 Jahren in Würzburg, 1985 kaufte Wöhrl das Geschäft.

Bar Sigma (ehemals Schelmenkeller)

Bereits im Oktober kündigten die vier jungen Betreiberinnen der Bar Sigmar aus unterschiedlichen Gründen an, demnächst einen Schlussstrich zu ziehen. Inzwischen ist die Kellerbar in der Inneren Pleich geschlossen: Am 22. März 2025 wurde im Sigma der letzte Tischtennisball beim Bierpong in den letzten Redcup geworfen. Ob und wann jemand im Anschluss den ehemaligen Schelmenkeller übernimmt, ist bisher unklar.

Ein Würzburger Original: Werner Jäger, der ehemalige Wirt des Schelmenkellers

Die Bar Sigma befindet sich in einem Kellergewölbe. Foto: Anastasia Uljanov

Die Bar Sigma befindet sich in einem Kellergewölbe. Foto: Anastasia Uljanov

Feinkost Kaya

Keine Döner und selbstgemachten türkischen Aufstriche mehr in der Zellerau: Am 28. Februar war für Feinkost Kaya im Rewe-Markt in der Frankfurter Straße der letzte Tag. Der Mietvertrag soll gekündigt worden sein, ist im Netz zu lesen. Der Laden ist nach Lauda umgezogen.

Vintage Rakete

Nach fünf Jahren schließt der Vintage- und Secondhand-Laden „Vintage Rakete“ in der Herrnstraße seine Türen. Ende Januar ist Schluss, erzählt Ladeninhaberin Antje Hübenbecker der Main-Post. Gründe seien vielfältig, unter anderem nennt sie aber auch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg. Auch sei immer weniger Kundschaft in den Laden gekommen, woran laut Hübenbecker auch der Onlinehandel seinen Anteil habe.

Der Vintage- und Secondhand-Laden "Vintage Rakete" in der Herrnstraße. Foto: Katharina Kraus

Zeitgeist

Anfang Februar 2024 eröffnete Walter Pfrang seinen Antiquitätenladen im Herzen der Stadt. Nur wenige Monate später kündigte er bereits die Schließung an. Eigentlich wollte Pfrang seinen Laden ab August 2024 neu vermieten. Doch noch gibt es dort Antiquitäten zu kaufen. Am 13. Januar ist allerdings endgültig Schluss.

Nach nur vier Monaten ist im Zeitgeist bereits Räumungsverkauf. Foto: Philipp Heilgenthal

Maulaffenbäck

Der Maulaffenbäck ist seit über 125 Jahren eine echte Institution in der Würzburger Altstadt, in dem alteingesessene Würzburger und Würzburgerinnen beim Schoppen sitzen und über alle möglichen Gerüchte in der Stadt reden. Nun gab es zuletzt über den Maulaffenbäck selbst Gerüchte einer möglichen Schließung, die sich schließlich bewahrheiteten: Nach zehn Jahren hört das Pächterpaar Andreas Kern und Petra Brand-Kern am 11. Januar 2025 auf. Einen genauen Grund dafür liefern die beiden laut Main-Post nicht. Doch Maulaffen und Schoppenfetzerinnen dürfen aufatmen: Der Verpächter Karl-Heinz Pfister führe bereits Gespräche über eine Nachfolge des Traditionslokals.

Der Maulaffenbäck im Herzen der Altstadt ist eine echte Würzburger Institution. Foto: Benjamin Brückner

Hoch3-Skylounge

Die Terrasse auf dem Dach des Wöhrl Kaufhaus war ein beliebter Ort für das erste Date, um nach dem Feierabend zu chillen oder um einfach bei einem Cocktail die wunderbare Aussicht, auf Festung Marienberg, Käppele und Alte Mainbrücke zu genießen. Völlig überraschend kündigte jedoch die Hoch3-Skylounge im Nachhinein ihre Schließung ab Januar 2025 an. „Die Bedingungen – von den eingeschränkten Lagerflächen über die getrennte Küche bis hin zu den anspruchsvollen Zugängen – haben uns immer wieder vor große Aufgaben gestellt“, schreibt die Bar von Frank Knüpfing auf deren Instagramseite. Letztendlich konnte die Bar unter diesen Umständen nicht mehr die gewünschte Qualität liefern, so das eigene Fazit. Gleichzeitig kündigt die Hoch3-Skylounge an, in absehbarer Zeit an einem anderen Ort wiederzueröffnen. Wo und wann genau das sein wird, ist derzeit noch genauso unklar wie eine mögliche Nachfolge auf der hoch gelegenen Terrasse.

Innenbereich der Hoch3 Skylounge im Wöhrl. Foto: Silvia Gralla

Innenbereich der Hoch3 Skylounge im Wöhrl. Foto: Silvia Gralla

Nachtwächter-Stüble (Umzug)

Seit Anfang Januar befindet sich die historische Weinstube der Nachtwächter Stadttouren nicht mehr in der Plattnerstraße 5. Dort ist am 2. Februar die neue Filiale von Wohlsein Weine eingezogen. Die Nachtwächter ziehen stattdessen in die Reibeltgasse 3/3a bei der Sanderstraße um. Das Büro befindet sich bereits dort, die Weinstube für Weinproben nebenan eröffnet Anfang März. Die Vinothek wird es darin jedoch nicht mehr geben, was auch der Grund für den Umzug war: „Wir sind nicht (mehr) auf Laufkundschaft angewiesen, weshalb wir uns eine günstigere Miete und ein etwas ruhigeren Platz ausgesucht haben. Die Nähe zur Sanderstraße ist für unsere Gäste nach der Weinproben natürlich auch vorteilhaft“, erklärt das Gästeführer-Team auf Anfrage.

Der Nachtwächter – ein Würzburger Original im Interview

Das historische Nachtwächter-Stüble zieht um. Foto: Linda Amamra.

Castello (Umzug)

Das Modegeschäft Castello ist verschwunden – zumindest aus der Eichhornstraße. Der Laden für Frauenmode und -schuhe ist umgezogen und befindet sich seit dem 2. Januar gleich in der Nähe in der Dominikanergasse 5.

Das Frauenmodegeschäft Castello ist von der Eichhornstraße an den Dominikanerplatz umgezogen. Foto: Philipp Heilgenthal

Schließungen 2025 in Würzburg in der chronologischen Übersicht

  • Januar 2025: Hoch3-Skylounge (Alte Mainbrücke 4)
  • Januar 2025: Nachtwächter Weinstube (Plattnerstraße 5)
  • 2. Januar 2025: Castello (Eichhornstraße 20; Umzug)
  • 11. Januar 2025: Maulaffenbäck (Maulhardgasse 9)
  • 13. Januar 2025: Zeitgeist (Blasiusgasse 5)
  • 31. Januar 2025: Esprit (Dominikanerplatz 1)
  • Ende Januar 2025: Vintage Rakete (Herrnstraße 5)
  • 28. Februar 2025: Feinkost Kaya (Frankfurter Straße 56, im Rewe-Markt)
  • 22. März 2025: Bar Sigma (Pleicherschulgasse 6)
  • Ende März 2025: Modehaus Völk (Marktplatz 26-28)
  • Anfang April 2025 (de facto Juni 2024): MannyGreen (Mainaustraße 50)
  • Anfang April 2025: Mauerwerk (Bahnhofsstraße 26)
  • Ende April 2025: La Bamba (Theaterstraße 4)
  • 19. April 2025: Stephans-Buchhandlung (Stephanstraße 6)
  • Ende Juni 2025: Messpunkt (Domerschulstraße 9)
  • Anfang August 2025 (voraussichtlich): Kebap Haus 84 (Place de Caen 2)

Rückblick: Schließungen 2024

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