Wein aus Franken: die Fakten

Katrin Heß von Wichdorff

26. Juni 2025

Weinbau. Symbolbild: Dominik Ziegler
2019 01 29 Symbolfoto Landwirtschaft Weinbau 2

Fränkisches Weinland Foto: Dominik Ziegler

Die Bezeichnung Wein aus Franken ist ein echtes Qualitätskriterium für einen exzellenten Tropfen. Hier lesen Sie die Fakten zum Wein vom Main.

Der Main schlängelt sich im Zickzack durch das fränkische Weinland. Mit viel Fantasie kann man im Flusslauf sogar eine Weintraube erkennen. Es scheint keinen Zweifel zu geben: Hier gedeiht der Wein!

Lage

  •  Das Weinbaugebiet Franken liegt im Nordwesten der Region Franken.
  • Die Anbaufläche beträgt rund 6200 Hektar.
  • Der größte Teil der Rebflächen befindet sich im Bezirk Unterfranken, vor allem im Bereich der Täler von Main, Wern und Fränkischer Saale.
  • Weitere Anteile liegen in Mittelfranken an den Hängen des Steigerwaldes und der Frankenhöhe, im Aischgrund sowie am Mittellauf der Tauber.
  • Ein kleiner Teil liegt im oberfränkischen Maintal nordwestlich von Bamberg sowie in der Stadt Bamberg.

Geschichte

  • Der Sage nach beginnt im 8. Jahrhundert der geregelte Weinbau mit der Gründung der Benediktinerinnenklöster in Kleinochsenfurt und Kitzingen.
  • Bis zum 16. Jahrhundert dehnt sich die Anbaufläche auf ca. 40 000 Hektar aus. Franken wird zum größten zusammenhängenden Anbaugebiet Europas. Wein ist Volksgetränk.
  • Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) bringt den Weinbau in Ober- und Mittelfranken fast gänzlich zum Erliegen, nur im Kerngebiet kann er sich wieder erholen. Die klimatischen Erzeugungsbedingungen verschlechtern sich. Das Bier ist als Volksgetränk auf dem Vormarsch.
  • Im 18. Jahrhundert erlebt der fränkische Weinbau eine erneute Blütezeit, besonders im Gebiet des Hochstifts Würzburg. Der Frankenwein avanciert zum „Modewein“, die Rebfläche beträgt ca. 16 500 Hektar.
  • Die Klosterschließungen während der Säkularisation und die Förderung französischer Weine durch Napoleon führen zu einem großen Rückgang des Weinbaus im 19. Jahrhundert.
  • Um 1900 setzen Echter Mehltau und die Reblaus dem Frankenwein derart zu, dass eine wirtschaftliche Trauben- und Weinerzeugung in Franken kaum noch möglich ist. 1959 gibt es in Franken nur noch 2360 Hektar bestockte Rebfläche.
  • Ab 1960 beginnt die Wiederbelebung des fränkischen Weinbaus. Die Winzer werden durch Beratung unterstützt, Weinberge werden flurbereinigt, es entstehen Erzeugergemeinschaften.
  • Heute bewirtschaften 4400 Winzerbetriebe die Anbaufläche. Bei ca. 20 Mio. Literflaschen und 20 Mio. Bocksbeuteln wird ein Gesamtumsatz von etwa 200 Mio. Euro pro Jahr erwirtschaftet. (Quelle: LWG Bayern) Traditionen
  • Der Bocksbeutel ist bis heute die typische fränkische Weinflasche. Nur qualitativ höherwertige Weine dürfen in ihn abgefüllt werden.
  • Kein Fränkisches Weinland ohne Weinfeste! In fast jedem Weinort finden sie statt. Beliebt sind auch die Häcker- oder Heckenwirtschaften, in denen Winzer ihren eigenen Wein und kleinere Speisen verkaufen. Im Sommer wird dort Wein ausgeschenkt, im Frühherbst überwiegend frischer Bremser.
  • Die Fränkische Weinkönigin wird jeweils für ein Jahr gewählt. Daneben gibt es zahlreiche Weinprinzessinnen in den Weinorten.
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