Feldbrand ufert zu Großeinsatz aus – Feuerwehrauto fängt Feuer
Cyrielle Krimmer
16. Juli 2023

Feuerwehr Einsatz im Landkreis Kitzingen. Foto: Moritz Hornung/Kreisfeuerwehrverband Kitzingen
Zu einem gewöhnlichen Feldbrand wurden die Feuerwehren aus Hellmitzheim und Possenheim am Samstagmittag gegen 13 Uhr gerufen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannten circa 200 m² des Getreideackers.
Flammen breiten sich rasant aus
Anfangs schien das Feuer soweit in den Griff zu bekommen und die eingesetzten Feuerwehren waren mehr als ausreichend, doch als plötzlich der Wind massiv auffrischte änderte sich die Lage für die Ehrenamtlichen schlagartig. Denn neben Flammenlängen von gut fünf Meter sorgte der starke Wind auch dafür, dass das Feuer binnen weniger Sekunden über den Acker peitschte. „Wie eine Flammenwalze breitete es sich das Feuer rasend aus.“, so der örtlich zuständige Kreisbrandinspektor Sebastian Muth. Er war mit einer der Ersten am Einsatzort, übernahm die Einsatzleitung und somit die Koordination des Großeinsatzes.
Feuerwehrauto fängt Feuer
Was zuerst als kleiner Einsatz begann, sorgte nun dafür, dass Nachbaräcker und sogar der Ortsrand von Hellmitzheim massiv bedroht wurde. Sofort passte die Feuerwehrführung ihre Einsatztaktik an die massive Verschärfung der Lage an, doch das Feuer rannte über den Acker weg und dann passierte das, was nicht passieren soll: Ein dort geparktes Feuerwehrauto fing Feuer und brannte trotz sofort eingeleiteten Löschmaßnahmen aus. Stand der Wagen noch zu Beginn des Einsatzes über 500 Meter weit entfernt weg und damit eigentlich in Sicherheit, so sorgte der nicht vorhersehbare Wind dafür, dass das Auto den Flammen zum Opfer fiel. „Trotz aller Ausbildung und Schulung können wir solche schlagartigen Wetteränderungen einfach nicht vorhersehen!“, erklärt Kreisbrandrat Dirk Albrecht im Nachgang des Einsatzes und ergänzt: „Anfangs schien das Feuer komplett unter Kontrolle und beherrschbar!“
Feldbrand entwickelt sich zu Großeinsatz
Als die Lage vor Ort eskalierte forderte die Einsatzleitung folgerichtig etliche Feuerwehren des Umkreises zur Verstärkung an. Zudem wurden auch die Beiden erst kürzlich gegründeten Dispositionsgruppen Wassertransport des Landkreises alarmiert. Diese Gruppen bestehen aus insgesamt 11 Tanklöschfahrzeugen, verteilt bei den Feuerwehren des Landkreises Kitzingen. Insgesamt liefern beide Einheiten 34.000L Löschwasser an die Einsatzstelle. Im Minutentakt trafen dann die Tanklöschfahrzeuge aus dem südlichen Landkreis an der Einsatzstelle ein und halfen so gemeinsam das Feuer schnell in den Griff zu bekommen. Die aus dem Norden anfahrenden Kräfte aus Wiesentheid, Geiselwind Euerfeld, Untersambach und Volkach mussten vor Ort nicht mehr tätig werden und wurden aus dem Einsatz sofort entlassen, damit genug Reserven für Paralleleinsätze bereitstehen. „Es ist wichtig, dass wir in der Fläche immer genug Einsatzfahrzeuge stehen haben, nur so ermöglichen wir ein schnelles Eingreifen egal an welchem Fleck im Landkreis Kitzingen!“
Landwirte unterstützen die Feuerwehren
Die ebenfalls mit etlichen Traktoren anwesenden Landwirte unterstützten die Feuerwehren und waren maßgeblich für den Erfolg des Einsatzes verantwortlich. „Die Unterstützung durch die Landwirte mit Grubbern und Wasserfässern ist für uns unerlässlich und war wirklich großartig!“, erklärt Kreisbrandrat Dirk Albrecht und zog eine erste Bilanz des Einsatzes: „Ein Kraftakt, denn unsere Feuerwehren schlagkräftig, schnell und koordiniert gemeinsam mit den Landwirten geschafft haben!“ Letztendlich brannten circa fünf Hektar Ackerfläche. Alles in allem waren 13 Feuerwehren mit dutzenden Fahrzeugen und circa 150 Einsatzkräfte vor Ort. Das Bayerische Rote Kreuz stellte zur Absicherung der Einsatzkräfte zwei Rettungswagen zur Verfügung, des Weiteren lieferte die dort angesiedelte Verpflegungseinheit Kaltgetränke an die Einsatzstelle.