„Portraits gegen Rechts“ – Würzburger Künstler will Zeichen setzen

Katharina Kraus

1. März 2024

Der Würzburger Künstler Phil Splah wurde als der "Millionenmaler" bekannt. Foto: Phil Splash
Phil Splash_Atelier

Der Würzburger Künstler Phil Splah wurde als der "Millionenmaler" bekannt. Foto: Phil Splash

Sein großes Ziel ist es, 1 Million Menschen zu porträtieren und angefangen hat alles vor über zehn Jahren in einer Münchner U-Bahn. Künstler Philipp Mulfinger, besser bekannt als Phil Splash oder der „Millionen-Maler“, hat sich so einiges vorgenommen und möchte jetzt der Millionenmarke mit einer ganz speziellen Kunstaktion näher kommen. Das Besondere: Jeder und jede kann Teil der Aktion „Portraits gegen Rechts – Würzburg gegen Extremismus“ werden.

Der Künstler Phil Splash

„Auf der Suche nach Sinn und einer erfüllenden Aufgabe im Leben begann ich 2010 in München, Menschen in der U-Bahn zu zeichnen. Diese kreative Flucht aus einem damaligen unbefriedigenden Job führte zu unerwartet positivem Feedback und ermöglichte es mir, meine Kunst zu professionalisieren. Als Live Artist und Speed Painter arbeite ich nun für weltbekannte Marken wie Calvin Klein oder Lavazza“, erzählt Phil. Ein Wendepunkt für sein künstlerisches Schaffen sei definitiv die Corona-Pandemie gewesen.

Gemeinsamkeiten fördern und offen sein für Neues

Technologien wie das Metaverse oder KI-Modelle spielten eine entscheidende Rolle: „In den kommenden Jahren müssen wir uns mit der Rolle und dem Wert menschlicher Arbeit auseinandersetzen und es schaffen, eine lebenswerte Gesellschaft zu gestalten. Katastrophen, politische Konflikte und ideologische Gräben bedrohen aktuell unseren sozialen Zusammenhalt. Die Spaltung in Jung gegen Alt, Ost gegen West und Arm gegen Reich wird durch Debatten über Arbeitszeitmodelle, Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel weiter vertieft. Extremistische Strömungen finden in dieser Unsicherheit Anklang, bieten jedoch keine echten Lösungen. Deutschland besitzt meiner Meinung nach enormes Innovationspotential, das wir nur durch Zusammenhalt und gemeinsame Anstrengungen nutzen können. Deshalb sehe ich es als meine Aufgabe, Gemeinsamkeiten zu fördern und offen für Neues zu sein.“

Von Phil Splash illustriert: Das Kinderbuch „Sini und die Reise zum Blauwal“

Seine künstlerischen Anfänge, das Kommunikationsdesign Studium und die Weiterbildungen in den Bereichen Virtual Reality und App Development, würden es dem Künstler ermöglichen, Ideen in digitale und reale Projekte umzusetzen, die die Welt bereichern können. „Mit meiner Ein-Mann-Werbeagentur MillionPainter.de möchte ich Projekte verwirklichen, die den Zweck haben, eine buntere Welt und lebenswertere Zukunft zu erschaffen.“ Und so ist auch die Idee zum Projekt „Portraits gegen Rechts“ entstanden und gewachsen.

Traditionelle Kunst mit moderner Technik und kreativem Engagement

Diese Aktion vereint traditionelle Kunst mit moderner Technik und kreativem Engagement. „Ich lade die Menschen aus Würzburg und Umgebung herzlich dazu ein, Teil dieses Projekts zu werden, indem sie mir ihre Fotos für Portraits (an info@phil-splash.de) schicken. Diese zeichne ich auf Auszügen des Grundgesetzes, um an die Werte unserer freien Gesellschaft zu erinnern. Die fertigen Werke werden am 4. April im Rathaus Würzburg ausgestellt und sind danach einen Monat in einer Ausstellung zu sehen. Obwohl ich den Erfolg der Aktion nicht vorhersagen kann, bin ich überzeugt, dass jeder Versuch, die Welt zu verbessern, zählt.“

Mit der Kunsaktion "Portraits gegen Rechts" möchte Phil Splash ein Zeichen gegen jede Art von Fremdenhass setzen. Foto: Phil Splash

Mit der Kunsaktion „Portraits gegen Rechts“ möchte Phil Splash ein Zeichen gegen jede Art von Fremdenhass setzen. Foto: Phil Splash

Wie kann man mitmachen?

Einfach ein Foto von der Person, die gezeichnet werden soll, sowie den Vor- und Nachnamen per Mail an info@phil-splash.de senden. Einsendeschluss ist der 15. April 2024. Daraufhin zeichnet der Künstler das Portrait, und es wird zusammen mit den anderen Bildern im Rathaus Würzburg ausgestellt. Die Teilnahme bei der Aktion ist kostenlos; wer möchte, kann das Portrait auch direkt nach der Ausstellung kaufen. Der Erlös wird für weitere Aktionen für mehr Toleranz verwendet. Das Einzigartige an den Portraits ist, dass sie auf Paragraph 1 des Deutschen Grundgesetzes als Hintergrund gezeichnet werden und somit zu einem individuellen Symbol für Toleranz und Vielfalt werden. Das Format beträgt A3 (297 x 420 mm), wodurch die Portraits problemlos aufgehängt werden können.

Die Portraits werden gesammelt im Foyer des Rathauses Würzburg gezeigt. Die Ausstellung ist ab dem 4. April 2024 bis zum 29. April 2024 zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses zu besuchen.

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