Schwere Havarie auf dem Main geradeso verhindert

In den späten Stunden des Dienstagabends brachte der Schiffsführer eines Gütermotorschiffes seine Nachtruhe im Spessart auf dem Main bei Neustadt a. Main ein, indem er auf dem Fluss ankerte. Im Laufe der Nacht verfiel sein Fahrzeug allerdings und stellte sich quer. Eine Vorbeifahrt war nicht mehr möglich, da sein Schiff den ganzen Main blockierte. Da die gesamte Mannschaft des Gütermotorschiffes schlief, wurde das Querstellen von dieser nicht bemerkt.

Voll besetztes Kreuzfahrtschiff kollidiert fast mit quer liegendem Schiff

Um 03.50 Uhr fuhr ein Kreuzfahrtschiff mit 175 Personen an Bord von Würzburg in Richtung Aschaffenburg mit dem Strom auf den Querlieger zu. Der erfahrene Kapitän des Fahrgastkabinenschiffs erkannte auf seinem Radar ein Hindernis und führte geistesgegenwärtig ein Notmanöver durch. Er konnte sein Fahrzeug gerade noch rechtzeitig ca. 20-30 m vor dem Gütermotorschiff stoppen. Bei einer Kollision wäre eine Vielzahl an Verletzten und eine schwere Havarie zu erwarten gewesen.

Infolge des Geschehens wurde ein Rettungs- und Polizeieinsatz ausgelöst, da nicht klar war, in welchem gesundheitlichen Zustand sich die Mannschaft auf dem Gütermotorschiff befindet, da hier zunächst kein Kontakt hergestellt werden konnte. Aufgrund des Großaufgebots an Rettungskräften und Polizei wachte aber die Besatzung auf.

Kapitän konnte Schiff aus eigener Kraft befreien – Strafverfahren eingeleitet

Der Schiffsführer konnte sich aus eigenen Kräften unter starkem Maschinen- und Rudereinsatz aus der misslichen Lage befreien. Sein Frachtschiff war unbeschädigt und er konnte seine Reise in Absprache mit den Sicherheitskräften und Bediensteten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Main fortsetzen.

Die Wasserschutzpolizeigruppe Würzburg hat die Ermittlungen zum Vorfall aufgenommen. Der Schiffsführer muss sich nun in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen schifffahrtsrechtlicher Verstöße und in einem Strafverfahren wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs verantworten.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt.