Neue Technik: Ampeln bevorrechtigen die Feuerwehr im Notfall

Katharina Kraus

3. Juli 2024

Alle anderen Verkehrsteilnehmer müssen warten, das Feuerwehrauto hat Vorrang. Foto: Florian Henneberger
Ampelschaltung_Feuerwehr_Drohenaufnahme

Alle anderen Verkehrsteilnehmer müssen warten, das Feuerwehrauto hat Vorrang. Foto: Florian Henneberger

Im Notfall möglichst schnell am Einsatzort sein: Das ist die Grundlage für erfolgreiche Einsätze der Feuerwehr. Um in Zukunft noch schneller reagieren zu können, hat die Berufsfeuerwehr Würzburg ihre Fahrzeuge mit neuer Technik ausgestattet, das berichtet die Stadt in einer aktuellen Meldung.

Einsatzfahrzeuge kommunizieren mit Ampeln

Künftig kommunizieren die Einsatzfahrzeuge mit dem städtischen Verkehrsrechner sowie mit den Ampeln, welche ebenfalls entsprechend ausgerüstet wurden, heißt es. Diese neue Technologie ermögliche es den Ampeln, frühzeitig zu erkennen, wenn sich mindestens ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht nähert, und die passende Richtung auf Grün zu schalten. Dadurch werde der Rückstau vor der Ampel rechtzeitig beseitigt, sodass die Feuerwehrfahrzeuge die Kreuzung schnell und sicher passieren können. Das Manövrieren mit niedriger Geschwindigkeit zwischen den stehenden Fahrzeugen oder sogar über die Gegenfahrbahn sei somit nicht mehr erforderlich. Sobald das Einsatzfahrzeug die Kreuzung überquert hat, schaltet die Ampel automatisch wieder in das normale Ampelprogramm um.

„Diese neue Technik ist ein wichtiger Meilenstein hin zu einer modernen und noch effektiveren Feuerwehr“, betont Harald Rehmann, Dienststellenleiter des Amts für Zivil- und Brandschutz. „Die Menschen können darauf vertrauen, dass die Kolleginnen und Kollegen im Notfall schnell vor Ort sind. Diese Technologie unterstützt uns zukünftig dabei.“

System an bisher fünf Ampeln in Betrieb

Bereits seit Januar ist das System an insgesamt fünf Ampeln im Würzburger Stadtgebiet in Betrieb. Dass sich die ersten ausgerüsteten Ampeln entlang der Siligmüllerstraße befinden, sei kein Zufall, heißt es. Durch die Sperrung der Brücke Rottendorfer Straße muss auch die Feuerwehr Umwege fahren. „Wir hatten nun die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit dem System zu machen“, ergänzt Rehmann. „Tatsächlich gewinnen wir mit der neuen Beschleunigung nicht nur wichtige Zeit, sondern können uns auch sicherer im Straßenraum bewegen“. Auch aufgrund dieser positiven Erfahrungen sei bereits die Aufrüstung weiterer Ampeln in Umsetzung.

BU: Vorrang für das Feuerwehrauto mit Blaulicht. Foto: Petra Steinbach

BU: Vorrang für das Feuerwehrauto mit Blaulicht. Foto: Petra Steinbach

Wertvolle Sekunden sparen

„Dass moderne Verkehrstechnik auch diese neue Möglichkeit der Feuerwehrbeschleunigung mit sich bringt, ist absolut erfreulich. Wir sind sehr froh, dass wir die Kolleginnen und Kollegen hier für den Einsatzfall unterstützen können“, freut sich Annette Messerer, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Verkehrswesen. Die erfolgreiche Implementierung dieser neuen Technologie an den bisher ausgerüsteten Ampeln zeigt deutlich das Potenzial und die Wirksamkeit dieser Beschleunigung. Durch die verbesserte Koordination zwischen Verkehrssteuerung und Feuerwehreinsätzen können nicht nur wertvolle Sekunden gespart, sondern auch potenzielle Risiken im Straßenverkehr minimiert werden, heißt es.

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