Tinnitus: Was tun gegen die lästigen Ohrgeräusche?

Wuerzburgerleben

16. Juli 2024

Young woman suffering from vertigo or dizziness problem of brain or inner ear

Tinnitus kann furchterregende Schmwerzen breiten. Bei ersten Anzeichnen sollte man schnell handeln. Foto: eternalcreative/gettyimages

Wenn es über einen längeren Zeitraum im Ohr pfeift, summt, klingelt oder brummt, dann liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Tinnitus handelt. Bei bis zu fünfzehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung kommen die Ohrgeräusche mindestens einmal im Leben vor. Dabei ist die Prognose genauso individuell wie wirkungsvolle Hilfe.

Tinnitus – was ist das eigentlich?

Ein lauter, plötzlicher Knall, ein ausgelassener Abend beim Konzert oder eine dauerhaft laute Arbeitsumgebung. Diese und weitere Situationen führen dazu, dass von Fall zu Fall Ohrgeräusche entstehen. Lassen sie wieder nach, ist dieses Phänomen vollkommen normal. Doch was, wenn das Pfeifen, Summen, Piepsen oder Brummen im Ohr bleibt und die Lebensqualität teils deutlich beeinträchtigt?

Betroffene fragen sich in solchen Fällen zurecht, ob sich Tinnitus heilen lässt und wann die lästigen Ohrgeräusche wieder verschwinden. Hier ist es zunächst einmal wichtig, Ursachenforschung zu betreiben, um in Zukunft äußere Risikofaktoren für Tinnitus zu minimieren und eventuell auslösende Erkrankungen zu behandeln. Neben großem Lärm kommen nämlich noch weitere Faktoren infrage.

Ursachen für Tinnitus

Als subjektiven Tinnitus bezeichnen Fachleute solche Ohrgeräusche, die Betroffene ausschließlich selbst wahrnehmen. Sie entstehen vermutlich durch Fehlschaltungen der Nervenbahnen, Störungen am Hörnerv oder durch Schäden der feinen Haarzellen, die sich direkt im Ohr befinden. Es ist jedoch gesichert, dass es sich um Veränderungen der Schallweiterleitung und/oder -verarbeitung handelt, die mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Einschränkung des Hörvermögens einhergehen. Fragen sich Betroffene, was sie bei vorliegendem Tinnitus tun können, so ist eine zügige medizinische Abklärung das erste Mittel der Wahl, denn die möglichen Ursachen sind vielfältig.

Neben lauten Geräuschen kommen Erkrankungen der Ohren selbst, wie beispielsweise Mittel- oder Innenohrentzündungen, Durchblutungsstörungen oder Defekte am Trommelfell für die Ohrgeräusche infrage. Doch auch systemische Krankheiten und Störungen lassen sich als ursächliche Faktoren heranziehen, wenn Personen Hilfe bei Tinnitus suchen. In diesem Zusammenhang kommen Herz-Kreislauf-Erkrankungen genauso in Frage wie solche des Hormon-, Nerven- oder Stoffwechselsystems.

Auch orthopädische Besonderheiten, wie Fehlstellungen des Kiefergelenks sowie Funktionsstörungen der Kaumuskulatur sind von Fall zu Fall für einen Tinnitus verantwortlich. Zusätzlich scheinen Schwerhörigkeit, Hörstürze, aber auch Erkrankungen, die mit Schwindel einhergehen, die Entstehung der Ohrgeräusche zu begünstigen.

Doch was tun, wenn all diese Möglichkeiten nicht zutreffen? Dann lohnt sich gegebenenfalls ein Blick auf den Beipackzettel der aktuellen Medikation, denn Tinnitus ist hier und da durchaus als Nebenwirkung bekannt. Es ist für Betroffene wichtig zu wissen, dass es auch dann Hilfe bei Tinnitus gibt, wenn die Ursache unbekannt bleibt.

Was tun bei Tinnitus?

Treten Ohrgeräusche wie Piepsen, Klingeln, Pfeifen, Summen oder Brummen plötzlich auf und bleiben sie bestehen, dann ist schnelles Handeln unabdingbar. Eine erste Hilfe bei Tinnitus gestaltet sich genau wie bei einem vorliegenden Hörsturz und so bekommen Patienten zunächst eine Therapie mit Kortison. Die weitere Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab: Sind die Ohrgeräusche bereits chronisch? Stören sie die betroffene Person?

Des Weiteren ist die Klärung der Ursache von großer Bedeutung für die Wahl des Therapieverfahrens. Lässt sich eine Ursache für den Tinnitus feststellen, so wird diese zunächst behandelt. Liegt also beispielsweise Bluthochdruck vor, dann leiten Ärzte zur Hilfe eine Therapie ein, die dazu beiträgt, den Druck zu normalisieren.

Daneben ist es wichtig, dass Betroffene mitentscheiden, was sie tun und ausprobieren möchten, um den Tinnitus zu lindern und die Lebensqualität zu steigern. Zu diesem Zweck kommt unter anderem die kognitive Verhaltenstherapie zum Einsatz. Auch Maßnahmen zum Stressmanagement beziehungsweise zur Entspannung oder auch Musiktherapie helfen, den Umgang mit der neuen Situation zu modifizieren und im Alltag zurecht zu kommen.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Tinnitus mit sogenannten „Maskern“ zu behandeln. Hierbei handelt es sich um Geräte, die ein leises Rauschen erzeugen und so helfen, den Fokus weniger auf die lästigen „inneren“ Ohrgeräusche zu lenken. Auch Akupunktur oder naturheilkundliche Präparate sollen eine Hilfe bei Tinnitus bieten, doch hier fehlen unabhängige Nachweise, die den Nutzen durch Studienergebnisse untermauern.

Besser vorbeugen als Hilfe suchen

Die Ohrgeräusche bei Tinnitus belasten Betroffene von Fall zu Fall stark und schränken die Lebensqualität ein. Hinzu kommt, dass auch ein chronischer Verlauf möglich ist, weshalb „Vorsorge“ die einzig richtige Antwort auf die Frage „Was tun, um Tinnitus zu vermeiden?“ ist. Wer sich häufig in einer lauten Umgebung aufhält, sollte stets einen geeigneten Gehörschutz griffbereit haben. Auch beim Konzertbesuch oder Teilnahme an sonstigen lauten Veranstaltungen ist es wichtig, die sensiblen Ohren gut zu schützen und auf diese Weise Hilfe zur Prävention von Tinnitus zu leisten.

Ein insgesamt gesundheitsförderlicher Lebensstil mit einem individuell passenden Stressmanagement, Bewegung und einer abwechslungsreichen Mahlzeitengestaltung trägt außerdem dazu bei, einem Tinnitus vorzubeugen.

Die Texterstellung erfolgte in Kooperation mit einem externen Redakteur.

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