Würzburger Martinszug entfällt – dafür gibt es Alternativen

Katharina Kraus

8. November 2024

Der große Würzburger Martinsumzug zieht jährlich viele Kinder und Erwachsene an. Archivfoto: Daniel Peter
Martinszug_Wuerzburg

Der große Würzburger Martinsumzug zieht jährlich viele Kinder und Erwachsene an. Archivfoto: Daniel Peter

Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne. Jedes Jahr im November ist es so weit – überall auf den Straßen sieht man Kinder, die mit ihren Laternen durch die Orte laufen und Lieder singen. Auch in Würzburg findet ein großer Martinsumzug durch die Innenstadt statt – eigentlich. Denn aufgrund einer Baustelle am Residenzplatz, musste der Umzug, der für viele Kinder ein Highlight ist, kurzfristig abgesagt werden. Auch Alternativrouten seien nicht zugestimmt worden. Über die Absage informieren die Organisatorinnen und Organisatoren des Martinszugs von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (Bezirk St. Kilian). Eine Martinsfeier soll es aber trotzdem geben.

Am Sonntag, 17. November, um 17.30 Uhr, wird es eine kleine Feier auf dem Kiliansplatz neben dem Dom geben. Dort werde die Legende von St. Martin nachgespielt und es gibt Kinderpunsch, Glühwein und Lebkuchen. Die Organisatoren bitten darum, eigene Becher für die Getränke mitzubringen.

Martinsumzüge in und um Würzburg

Auch in den Würzburger Stadtteilen und in der Region finden 2024 einige Martinsumzüge für Kinder statt.

8. November

  • Winterhausen – 17 Uhr, Rathausplatz
  • Retzstadt – 17 Uhr, St. Andreas Kirche
  • Retzbach – 17 Uhr, Wallfahrskirche Retzbach
  • Gössenheim – 17 Uhr, St. Radegundis Kirche

9. November

  • Marktbreit – 17 Uhr, Parkplatz Rosenau

10. November

  • Veitshöchheim – 17 Uhr, Rathausplatz
  • Ochsenfurt – 17 Uhr, Parkplatz unterhalb Flockenwerk

11. November

  • Würzburg-Sanderau – 16.30 Uhr, St. Andreas Kirche
  • Würzburg-Lengfeld – 17 Uhr, Kindergarten Regenbogen
  • Rottendorf – 17 Uhr, Schulstraße
  • Himmelstadt – 17 Uhr, St. Jacobus Kirche

15. November

  • Margetshöchheim – 17 Uhr, St. Johannes der Täufer Kirche
In den Tagen um den 11. November ziehen die Kinder traditionell mit ihren Laternen durch die Straßen und singen Lieder in Erinnerung an den den heiligen Martin. Foto: Markus Hauck (POW)

In den Tagen um den 11. November ziehen die Kinder traditionell mit ihren Laternen durch die Straßen und singen Lieder in Erinnerung an den heiligen Martin. Foto: Markus Hauck (POW)

Wer war der heilige Martin?

Der heilige Martin von Tours – Sankt Martin – ist der erste Heilige, der in der Kirche öffentlich verehrt wurde, obwohl er kein Märtyrer war. Die legendäre Begegnung mit dem Bettler fällt in seine Zeit als Offizier im römischen Heer noch als Ungetaufter. Martin sieht den Bettler am Stadttor von Amiens und gibt ihm die Hälfte seines Mantels. Nachts sieht Martin im Traum Jesus vor sich stehen. Jesus ist eingehüllt in Martins rotem Mantel und spricht: „Martin, der erst auf dem Weg zur Taufe ist, hat verstanden: Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Am 8. November 397 stirbt Martin auf einer Missionsreise in Candes, am 11. November wird sein Leichnam von Bürgern von Tours dorthin überführt.

Viele Bräuche

Der heilige Martin wurde zum bedeutendsten Heiligen und Schutzpatron des frühmittelalterlichen Frankenreichs, das unter anderem große Teile des heutigen Frankreichs, Westdeutschland und die Beneluxstaaten umfasste. Viele Klöster und Kirchen im fränkischen Gebiet sind nach ihm benannt. In vielen Bräuchen lebt die Erinnerung an Sankt Martin fort und hat seinen Tod weit überdauert. Im weltweiten kirchlichen Abendgebet heißt es deshalb an diesem Tag: „O unvergleichlicher Mann! Die Mühsal des Lebens konnte dich nicht bezwingen, der Tod dich nicht besiegen!“ Bei den traditionellen Laternenumzügen der Kinder rund um den Sankt Martinstag erklingen meist die Lieder „Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“ und „Ich geh’ mit meiner Laterne“.

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