Lesewohnzimmer auf dem Georg-Wichtermann-Platz
Katharina Kraus
30. Mai 2018

Projekt StadtLesen aus der Vogelperspektive. Foto: © Innovationswerkstatt
Ein Outdoor-Lesewohnzimmer? Was ist das denn? Schweinfurt erwartet von Donnerstag, 31. Mai bis Sonntag, 3. Juni 2018 hohen Besuch – bücherturmhohen Besuch. Damit ist Schweinfurt Teil der zehnten JubiläumsLiteraTour und der Georg-Wichtermann-Platz ist Schauplatz des Ganzen. Oberbürgermeister Sebastian Remelé ist Schirmherr des Projekts.
Die Besucher frönen ihrer Leselust im mobilen Lesewohnzimmer, wählen aus mehr als 3.000 Büchern von Partnerverlagen in den Büchertürmen ein Buch aus, lassen sich nieder auf gemütlichen Lesesitzmöbel und lesen, lauschen, vertiefen sich, verweilen – unter freiem Himmel bei freiem Eintritt.
Projekt StadtLesen fördert Phantasie
Die Besucher des Projektes StadtLesen phantasieren in ihrer eigenen Welt. Initiator Sebastian Mettler und die Innovationswerkstatt aus Salzburg sorgen dafür. Nach seiner Devise „Lesen bringt keine Welt in den Kopf. Lesen ist eine Welt im Kopf, eröffnet er Besuchern des Lesewohnzimmers im urbanen Raum die „Heilkraft“ der Bücher: „Ich behandle mit StadtLesen die Entphantasierung der Gesellschaft“. Lesen bildet. „Unweigerlich eröffnen Bücher auch Phantasie in den Köpfen ihrer Rezipienten“, sagt Mettler.

3.000 Bücher stehen kostenlos zur Verfügung. Foto: © Innovationswerkstatt
Auf die Phantasie zielt Sebastian Mettler mit dem Leseförderprojekt StadtLesen ab. „Es ist die Phantasie, die Menschen auszeichnet, aus ihr erblühen intelligente Ideen. Sie bringen Glück, Zufriedenheit und damit Reichtum“, begründet er. StadtLesen ist die Antwort auf das Phänomen des kognitiven Analphabetismus. Für Sebastian Mettler ist Buchlesen die höchste Schule: „Lesen macht schlau, mit Genuss“. Wertvoll ist jede gelesene Zeile. Buchlesen lässt ein für jeden Leser unterschiedliches Bild entstehen, kein vorgefertigtes fremdbestimmtes, wie dies im Smartphone aus dem Internet und passiv konsumiert abgerufen wird. Buchlesen braucht decodieren, braucht codieren von Piktogrammen, die wir Buchstaben nennen.
Unspektakulär spektakulär
Das Spektakuläre an StadtLesen: Das Spektakel bleibt aus. StadtLesen ist einfach da, mit seinen Büchertürmen – gefüllt mit mehr als 3.000 Büchern aus dem aktuellen Verlagsprogramm, den Genusstürmen, dem Readers Corner für Lesungen, gemütlichen
Lesemöbeln. StadtLesen lässt Zeit zum Lesen und zum Leben – bei freiem Eintritt jeweils von Donnerstag bis Sonntag.
Eröffnung mit Krimilesung
Am Donnerstag um 9 Uhr öffnet sich des Lesewohnzimmers Pforte, steht offen zum Schmökern, Literatur besprechen, Werke und Literaten empfehlen – bis zum Einbruch der Dunkelheit. Das Bibliophile Highlight – Autorin Friederike Schmöe – stimmt nach der offiziellen Eröffnung mit Oberbürgermeister Sebastian Remelé um 19 Uhr mit einer Lesung ein auf drei weitere Tage Lesegenuss. Schmöes Kriminalromane sind berühmt, berüchtigt. Zwei davon – „Kreidekreis. Katinka Palfys 12. Fall“ und „Mörderische Prachtbäder“ – stellt sie vor. „Kreidekreis. Katinka Palfys 12. Fall“ spielt in Bamberg und deckt ein Familiengeheimnis auf. „Mörderische Prachtbäder“ ist der ideale Kurschatten in Buchform.
Integrationslesetag
Am Freitag stehen die Bücher in den Büchertürmen ab 9 Uhr bereit. Die einen lesen darin, vertiefen sich. Andere lesen daraus vor, zitieren wertvolle Passagen. Bürger mit Migrationshintergrund sind dazu eingeladen, selbst verfasste Texte in der Muttersprache vorzulesen – Vorhang auf für die Bühne der Völkerverständigung am Integrationslesetag.

Besonders für die Kids – der Familienlesetag. Foto: © Innovationswerkstatt
Familienlesetag
Samstags ab 9 Uhr laden die Bücher erneut ein zum grenzenlosen Buchgenuss. Familien freuen sich am Sonntag ab 9 Uhr über Kinder- und Jugendliteratur. Werke für kleine und größere Lesefreunde dominieren in den Regalen. Sie zaubern eine Welt in Kinders Köpfe. Den ganzen Tag haben Familien Zeit zum Schmökern. Auch Einzelne sind willkommen im großen Lesewohnzimmer am Familientag.
10jähriges Jubiläum
StadtLesen zieht 2018 nun schon den zehnten Sommer durch europäische Städte und feiert seine zehnjährige JubiläumsLiteraTour. Um StadtLesens Besuch im Jahr 2018 bemühten sich mit einer Nominierung 234 Städte. Aus ihnen ernannte die Innovationswerkstatt 26 JubiläumsStadtLesenStädte, denen die Innovationswerkstatt an insgesamt 108 StadtLesenTagen 1.296 Lesestunden beschert – Schweinfurt gehört 2018 auch dazu.
Artikel beruht auf Presseinformationen von StadtLesen.