Wann sollte man sein Studium abbrechen?
Wuerzburgerleben
19. Oktober 2018

Ein Studiumsabbruch braucht Mut. Foto: Pascal Höfig
Immer mehr Schulabgänger schreiben sich nach dem Abschluss an der Universität ein. Viele, weil sie einfach noch nicht genau wissen, was sie für den Rest ihres Lebens arbeiten wollen. Schon nach ein oder zwei Semestern kommen einige jedoch ins Grübeln, ob sie die richtige Wahl getroffen haben. Um das Studium aber tatsächlich abzubrechen, bedarf es einer gehörigen Portion Entscheidungskraft. Außerdem braucht es Mut. Ein Studium abzubrechen ist für viele mit Scham und Enttäuschung verbunden. Dabei gibt es durchaus gute Gründe, die einen Studienabbruch rechtfertigen!
Man fühlt es einfach nicht
Einige Berufe erfordern besonders viel Herzblut und Hingabe. Wenn man weder das eine noch das andere aufbringen kann, sollte man sich und anderen einen Gefallen tun und sich nach etwas anderem umsehen. Im Vergleich mit Kommilitonen wird besonders deutlich, wie wenig man sich als Lehrer/Anwalt/Mathematiker/… im Berufsleben sieht. Wer als Grundschullehrer nicht mit Kindern umgehen kann oder das Jurastudium nur begonnen hat, um die Eltern glücklich zu machen, wird später in seinem Beruf höchstwahrscheinlich unglücklich sein. Fehlende Leidenschaft ist also definitiv ein Grund, das Studium abzubrechen!

Manchmal geht’s einfach nicht! Foto: Pascal Höfig
Miserable Aussichten
Es heißt ja immer, man soll das machen, was einen wirklich interessiert. Wenn einen nun aber Philosophie, Kunstgeschichte oder friesische Philologie (Uni Kiel) wirklich interessiert? Gerade echte Universitäts-Klassiker wie Philosophie sind für manche der Hit während des Studiums, denn wo sonst kann man so gut diskutieren?
Doch nach der Uni winken wenige lukrative Jobs. Mehr als verständlich, wenn man nach einigen Semestern kalte Füße bekommt und sich nach einem zukunftsichernden Beruf umsieht. Mit dem verdienten Geld kann man dann in aller Ausführlichkeit seiner zweiten Leidenschaft nachgehen – in der Freizeit, versteht sich.

Auch eine Ausbildung kann eine Alternative zum Studium sein. Foto: IHK Würzburg-Schweinfurt
Man packt es einfach nicht
Von außen betrachtet ist das Studium super: Vorlesungen ohne Anwesenheitspflicht, monatelang Semesterferien und das Semesterticket gibt’s oben drauf. Doch was vielen erst während der ersten Klausurenphase bewusst wird: (Erfolgreich) studieren bedeutet auch, Nachtschichten am Schreibtisch zu schieben, Wochen in der Bib zu verbringen und keine Zeit für Familie und Freunde zu haben.
Und trotz all der Lernerei, fällt ein großer Teil der Studenten schon in den ersten zwei Semestern durch Prüfungen. „Aussieben“ nennt das der Volksmund – vor allem bei den teilweise mit mehreren Hunderten besetzten Wirtschafts- und Ingenieursstudiengängen. Anstatt sich während des Studiums andauernd überfordert zu fühlen, schlechte Noten zu schreiben und zwei Jahre länger als alle anderen zu brauchen, sollte man lieber früh erkennen, dass es auch andere vielversprechende Karrierewege gibt. Auch der Einstieg in das gewählte Berufsfeld ist nach dem Studienabbruch möglich – zum Beispiel durch eine Ausbildung. Die ist auch kein Zuckerschlecken! Allerdings sind manche eben eher für’s Studium, andere für eine Ausbildung gemacht.

Ausbildung als top Alternative. Foto: IHK Würzburg-Schweinfurt
Veranstaltung der IHK: Alternative zum Studium
Ein anderer Karriereweg kann auch eine Ausbildung sein. Dazu informiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) am Montag, den 29. Oktober, ab 18 Uhr im bfz Würzburg (Kaiserstraße 19, 97070 Würzburg). Die Experten erklären in einem Erstgespräch, wie es nach dem Studienabbruch weitergehen kann, helfen im Bewerbungsprozess und geben Tipps zu Ausbildung, Praktikum und dualem Studium. Thema wird außerdem sein, inwiefern Inhalte aus dem Studium angerechnet werden können und wie die weitere Ausbildung finanziert, beziehungsweise, welche Fördergelder beantragt werden können. Anmeldungen können ab sofort auf der Website der HWK vorgenommen werden. HWK und IHK veranstalten die Infoveranstaltung gemeinsam.
Die IHK Würzburg-Schweinfurt
Die IHK Würzburg-Schweinfurt ist die Industrie- und Handelskammer für die Region Mainfranken und betreut rund 75.000 Mitgliedsunternehmen. Den Unternehmen und Arbeitnehmern der Region steht die IHK als Dienstleister beratend zur Seite. Unter anderem zu den Themen Recht und Steuern, Unternehmensgründung und Expansion in ausländische Märkte. Die IHK Bildungszentren in Würzburg und Schweinfurt führen jährlich für circa 6.000 Fach- und Führungskräfte Seminare und Lehrgänge durch. Informationen gibt’s auf der Webseite der IHK Würzburg-Schweinfurt.