Generationenübergreifendes Wohnen in Schweinfurt: Projekt startet im Herbst

Wuerzburgerleben

4. März 2020

Der Freie Altenring e. V. und die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt setzen ihre Kooperation im Bereich des seniorengerechten Wohnens mit der Modernisierung der Theresienstraße 19 fort. Foto: SWG
Generationhaus

Der Freie Altenring e. V. und die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt setzen ihre Kooperation im Bereich des seniorengerechten Wohnens mit der Modernisierung der Theresienstraße 19 fort. Foto: SWG

Mit der Modernisierung des Anwesens Theresienstraße 19 im Gründerzeitviertel, setzen der Freie Altenring e. V. und die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt ihre Kooperation fort: bereits im Jahr 2013 wurde mit dem Projekt „Selbstbestimmt Wohnen im Alter“ erstmals ein gemeinsames Ziel verfolgt. Das Projekt konnte damals im Stadtteil Bergl in der Oskar-von-Miller-Straße 95-97, realisiert werden. Mit dem Projekt „Generationenübergreifendes Wohnen – Selbstbestimmt im Alter“ gehen die Partner nun einen Schritt weiter: neben Senioren können auch Familien in die modernisierten Wohnungen einziehen.

Hervorragende Infrastruktur

Alexander Förster, Geschäftsführer der SWG, betont den hierbei entstehenden Synergieeffekt für die Bewohner und das Potential von generationenübergreifendem Wohnen. Das Gründerzeitviertel sei Dank der Anbindung an die Innenstadt und der hervorragenden Infrastruktur der perfekte Ort für solch ein Projekt. Beide Faktoren sind sowohl für Senioren als auch für Familien mit kleinen Kindern enorm wichtig. Förster unterstreicht die gute Zusammenarbeit mit dem Freien Altenring e. V. und bedankt sich bei Herrn Jürgen Montag, Sozialreferent der Stadt Schweinfurt, der das Projekt unterstützt und vorangetrieben hat.

Bewusst Teil der Hausgemeinschaft sein

Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt, betont wie wichtig es sei, die verschiedenen Formen des Alters und die entsprechenden Bedürfnisse als solche wahrzunehmen und zu verstehen. Das Projekt stelle eben eine Möglichkeit des Wohnens im Alter dar und ergänze das bereits bestehende Angebot an selbstständigen Wohnformen für Senioren in Schweinfurt.

Ulrike Stahl, Freier Altenring e. V., schildert das Zusammenleben in solche einer Hausgemeinschaft. Neue Bewohner werden z. B. durch den Freien Altenring e. V. ausgewählt und müssen in die bestehende Hausgemeinschaft passen. Man müsse sich bewusst dafür entscheiden Teil der Hausgemeinschaft zu werden und mit deren Besonderheiten zu leben, dann könne man großen Mehrwert daraus ziehen. Schmunzelnd fügt sie hinzu, dass man ja nicht an jedem Spieleabend teilnehmen müsse.

Ansichten des Mehrgenerationenhauses aus der Cramerstraße und der Theresienstraße. Grafik: SWG

Ansichten des Mehrgenerationenhauses aus der Cramerstraße und der Theresienstraße. Grafik: SWG

Großer Aufenthaltsraum

Bei der Projektplanung wurde auf die Privatsphäre der späteren Bewohner und deren Bedürfnisse verstärkt wert gelegt. So lebt jede Mietpartei in einer eigenen Wohnung mit Küche und Bad. Der Gemeinschaft steht ein großer Aufenthaltsraum mit Terrasse im Erdgeschoss und eine separate Gästewohnung zur Verfügung. Alle Wohnungen sind nach der Modernisierung barrierefrei zugänglich und mit altersgerechten Sanitärbereichen ausgestattet. Der Zugang zum Gebäude kann über eine Rampe erfolgen. Zusätzlich erhält jede Wohnung einen Balkon zum Innenhof; dieser wird im Zuge der Modernisierung ebenfalls neugestaltet.

3,9 Mio € investiert

Insgesamt werden ca. 3,9 Mio. € in die Modernisierung investiert. Das Gebäude entspricht danach dem KfW-55 Standard und überfüllt damit die Anforderungen an energetische Sanierungen bei Modernisierungsmaßnahmen um ca. 60 %. Das Gebäude entspricht nach der Modernisierung auch hinsichtlich seiner technischen Infrastruktur einem Quasi-Neubau. Auch werden durch Zusammenlegung einzelner Wohnungen große, familiengerechte Wohnungen geschaffen. Die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt setzt somit ihre Strategie bedarfsgerechte Wohnungen auf den Markt zu bringen konsequent fort.

Wohnberechtigungsschein benötigt

Die Modernisierung und die anschließende Vermietung der Theresienstraße 19 wird durch die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt übernommen. Der Freie Altenring e. V. schlägt jedoch mögliche Mieter vor. Um eine Wohnung anmieten zu können, bedarf es einer Mitgliedschaft im Freien Altenring e. V. und einem Wohnberechtigungsschein der Stadt Schweinfurt. Bewohner, die bereits vorher in der Theresienstraße 19 gelebt haben und nach der Modernisierung zurückziehen, benötigen keinen Wohnberechtigungsschein. Das Projekt wird durch das Bayerische Modernisierungsprogramm mit ca. 2,6 Millionen Euro gefördert. Die Modernisierungsarbeiten beginnen im Herbst 2020. Die Fertigstellung ist für Mai 2022 geplant.

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