Nicht nur was für Liebespaare: Neue Angebote am Käppele
sophiascheder
14. April 2015

Symbolbild Würzburg
„Die Menschen mit offenen Armen empfangen“
Hoch über den Dächern von Würzburg liegt die neue Wirkungsstätte von Pfarrer Josef Treutlein und Franziskanerminorit Pater Martin Koch. Seit 1. November ist Treutlein Rektor des Würzburger Käppele und zugleich Diözesan-Wallfahrtsseelsorger, Koch steht ihm als Kaplan zur Seite. An dem traditionsreichen Wallfahrtsort treffen ganz unterschiedliche Menschen aufeinander: Wallfahrer und Hochzeitspaare, Touristen ebenso wie Menschen, die Raum zur stillen Andacht suchen. Sie alle sollen sich willkommen fühlen, ist Treutleins Wunsch. „Wir möchten mithelfen, dass das Käppele auch in Zukunft das bleibt, was es für viele Menschen war und ist – ein Ort der Zuflucht.“
Hochzeit am Käppele
Auch bei Hochzeitspaaren ist das Käppele beliebt. „Für 2015 sind rund 40 Trauungen angemeldet“, erzählt Treutlein. Sogar für 2016 hätten sich bereits Paare angemeldet. Hier sieht er gemeinsam mit Koch eine große Chance, Menschen wieder mit Kirche in Kontakt zu bringen. „Viele Paare wollen heiraten, sind aber nicht mehr klassisch kirchlich sozialisiert“, erklärt der Franziskanerminorit. „Wir wollen diese Paare gut vorbereiten und ihnen auch nach der Trauung die Möglichkeit bieten, die Beziehung zur Kirche zu vertiefen.“ Dazu gehören auch ganz praktische Überlegungen, zum Beispiel, wo nach der Trauung der klassische Sektempfang stattfinden kann, ohne dass sich Wallfahrer und Hochzeitsgäste im Weg stehen.
Thema „Partnerschaft“ als Inspiration neuer Angebote
Das Thema „Partnerschaft“ hat Koch bereits zu einem neuen Angebot inspiriert: Erstmals wurde am Valentinstag ein Segnungsgottesdienst für Paare und Verliebte angeboten. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen. „Das Käppele war übervoll“, erzählt Treutlein. Alle Generationen seien vertreten gewesen. Ein Paar habe ihm erzählt: „Wir sind vor 39 Jahren hier getraut worden.“
Ausbau der Angebote
Ausbauen will der Wallfahrtsseelsorger die Schulungsangebote für Pilgerführer im ganzen Bistum. Im März fanden unter seiner Leitung bereits zwei Workshops für Pilgerbegleiter zum Thema „Wie gestalte ich eine Wallfahrt?“ am Käppele und in Bessenbach statt. Zudem soll das alte Kapuzinerkloster als Pilgerhaus zur Verfügung stehen, ein Angebot, das in Würzburg bisher noch fehle. Einige Zimmer seien bereits als einfache Unterkunft für Pilger hergerichtet, erzählt Treutlein.
Käppele als Kirche für werdende Mütter
Apropos schwanger: Wer weiß heute noch, dass das Käppele in früheren Zeiten ein Ort war, an dem schwangere Frauen für ihr ungeborenes Kind beteten? „Das Käppele war schon immer eine Kirche für werdende Mütter. Bei schwierigen Schwangerschaften wurden sie von den Hebammen hochgeschickt zum Beten“, erzählt Koch. Davon zeugen auch die vielen Wachskindchen, die vor allem im 18. und 19. Jahrhundert als Dankesgaben gebracht wurden. An diese Tradition möchten die beiden Seelsorger mit Segnungsgottesdiensten für Frauen, die ein Kind erwarten, anknüpfen: an Mariä Heimsuchung (2. Juli) und an Mariä Geburt (8. September).
Barrierefreier Zugang in Planung
Noch etwas wollen Treutlein und Koch voranbringen: einen barrierefreien Zugang. Sogar beim Faschingsumzug sei dies ein Thema gewesen, hat der Franziskanerminorit beobachtet: „Es gab einen Wagen, der eine Seilbahn zum Käppele forderte. Man merkt, dass Barrierefreiheit ein wichtiges Thema ist.“ Die Kirchenstiftung Käppele sei im Gespräch mit der Stadt Würzburg, um nach Möglichkeiten zu suchen, sagt Treutlein.
Regelmäßiges Pilgern zum Käppele
Viele Pfarreien und Gruppen pilgern regelmäßig zum Käppele. Gerade in der Passionszeit hätten wieder unzählige Wallfahrergruppen den Kreuzweg hoch zum Käppele gebetet, berichtet Treutlein. Die bewährten Gottesdienstzeiten will er erhalten. „Jeden Tag um 9.30 Uhr gibt es eine Pilgermesse, an den Sonn- und Feiertagen zusätzlich um 11 und 17 Uhr.“ Ergänzend werden an kirchlichen Hochfesten, die auf normale Werktage fallen, etwa Peter und Paul (29. Juni), Abendmessen angeboten.
Gute Zusammenarbeit
Die wichtigste Rolle bei allen anstehenden Aufgaben spielt das Team. „Wolfgang Münzel ist ein ausgezeichneter Kirchenpfleger und mit Johannes Grötzner haben wir einen tollen Kirchenmusiker, der auch den ,Kammerchor am Käppele‘ leitet“, lobt Treutlein. Ob Kirchenverwaltung, Küster, Hausmeister, Pfarrhausfrau oder die Betreiber vom „Käppeles-Lädele“ – jeder Einzelne spiele eine wichtige Rolle, um das Käppele zu einem gastfreundlichen Ort zu machen, an dem die Menschen „mit offenen Armen“ empfangen werden. „Die Zusammenarbeit hier oben ist gut. Und es macht wirklich Freude, die vielen Menschen aufzunehmen, die an diesen ganz besonderen Ort kommen.“
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung des Ordinariats Würzburg.
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