Kultur, Sport, Gastro: Starke Frauen in Würzburg
Katharina Kraus
8. März 2017

Im Uhrzeigersinn: Dr. Marlene Lauter - Foto: Tina Lehner. Carolin Lehrieder - Foto: Christian Berger. Eva Moser - Foto: privat
Internationaler Frauentag
Am Dienstag, 8. März, dreht sich alles um die Frau! Der Weltfrauentag, Tag der Frau oder Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden geht auf die Zeit um den ersten Weltkrieg zurück. Ziel war die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. Wir haben erfolgreiche Frauen aus Würzburg zu ihrem Leben befragt. Jede für sich hat sich beruflich verwirklicht und bringt auf ihrem Gebiet die Stadt nach vorne.
Carolin Lehrieder, Profi Triathletin
Carolin Lehrieder hat an der Uni Würzburg Mathematik und Sport studiert und ihr Studium 2014 abgeschlossen. Danach ist sie direkt in den Profisport eingestiegen und kämpft seitdem als Triathletin über die Langdistanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Rad, 42,2 km Laufen) für den SV Würzburg 05, Pro Team Mohrenwirt, um Siege in der Triathlon-Szene.
Auf die Frage, warum sie sich für diesen Weg entschieden hat: „Durch den Schritt in das Profitum habe ich die Möglichkeit, mich voll auf den Sport zu konzentrieren und meine Grenzen auszutesten. Im Moment genieße ich es, meinen Traum leben zu können und bin gespannt, wohin der Weg noch führen wird.“ Carolin möchte mit ihrem „Job“ definitiv andere dazu inspirieren und motivieren, Spaß an der Bewegung und einem aktiven, gesunden Lebensstil zu haben. Was aber nicht heißen soll, dass auch jeder Triathlon machen muss!
Ihr Tipp an alle Frauen: „Confidence is the most beautiful thing a girl can wear.“
Dr. Marlene Lauter, Leiterin des Museums im Kulturspeicher
Ihr Werdegang war eher klassischer Natur und schon immer von der Begeisterung für Kunst und und diese an den Mann und an die Frau zu bringen geprägt: Marlene Lauter studierte erst Diplom-Pädagogik (1974-1978) in Aachen, anschließend Kunstgeschichte, Baugeschichte und Pädagogik – ebenfalls in Aachen. Sie promovierte über „Bilder zum Lesen. Das graphische und malerische Werk von Adolf Uzarski (1885- 1970)“ und machte schließlich von 1988 bis 1990 ein Volontariat am Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig.
Seit 1991 war Marlene Lauter stellvertretende, seit 1994 dann Leiterin der Städtischen Galerie Würzburg, von 1991 bis 2004 hatte sie einen Lehrauftrag im Fachbereich Kunstpädagogik an der Julius- Maximilians-Universität Würzburg, seit 2002 ist Dr. Marlene Lauter Leiterin des Museum im Kulturspeicher.
Auf die Frage hin, warum sie sich gerade für diese Arbeit entschieden hat: „Zwei Dinge haben mich zeit meines Lebens interessiert: die Kunst selbst und Wege, die Kunst an Menschen heranzutragen. Daher habe ich in meiner Ausbildung auch pädagogische wie kunsthistorische Anteile.“ Marlene Lauter möchte mit ihrer Arbeit dazu beitragen, Menschen einen Zugang zur Kunst zu eröffnen, die der Moderne und Gegenwart zumal; sie möchte gerne etwas von der Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten, Intentionen und Wirkungen der Kunst zeigen. Wie kann man nun die Arbeit als Museumsleiterin mit der Familie vereinbaren?
„Mein Mann hat meinen beruflichen Weg von Anfang an begleitet und gestützt, er hat sich vom „Kunst-Virus“ anstecken lassen und akzeptiert die vielen Abendtermine. Und, wenn es am Wochenende Freiraum gibt, pflegen wir unser Hobby, das Tango-Tanzen.“
Ihr Tipp an alle Frauen: „Macht beruflich das, was ihr wirklich machen wollt. Wenn das berufliche Ziel ein Herzenswunsch ist, lassen sich Hindernisse aus dem Weg räumen.“
Eva Moser, Gastronomin
Eva Moser ist 33 Jahre alt und betreibt seit 2012 das Café Neubau in Würzburg, seit Mitte März 2016 zusätzlich das Lenz in der Spiegelstraße. Eigentlich hat sie Deutsch und Geschichte für Gymnasiallehramt studiert, aber schon während des Studiums gemerkt, dass das Schulleben nicht das Richtige für sie ist. Stattdessen hat Eva schon als Studentin in der Gastronomie gearbeitet und dafür ihre absolute Leidenschaft entdeckt.
„An meiner Arbeit mag ich besonders die große Vielfältigkeit meiner Aufgaben. Ich liebe es, Räume zu gestalten und Ambiente zu schaffen, ich mag es zu organisieren, interessiere mich sehr für das gesamte Thema „Kaffee“ und probiere gerne neue Trends im gesamten Food Bereich aus. Das alles nicht nur so zum Spaß sondern tatsächlich beruflich machen zu können, macht meinen Job für mich zum Traumberuf“, so Eva über ihren Job.
Als Gastronomin ist man natürlich sehr beschäftigt und muss häufig gerade dann arbeiten, wenn andere frei haben. Wie klappt es da mit der Familie? „Mein kleiner Sohn ist jetzt zwei Jahre alt, oft werde ich gefragt, wie ich das schaffe mit den beiden Läden und dem kleinen Mann. Aber die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Ein toller Papa, gute Mitarbeiter, zwei engagierte Omas, die helfen wo sie nur können und eine Tagesmutter, die ihren Beruf mit genauso viel Leidenschaft lebt wie ich den meinen und nicht auf die Uhr tippt wenn es bei mir mal wieder 10 Minuten später wird.“
Ihr Tipp an alle Frauen: „Zusammenhalten, mutig sein und Abschied nehmen von der Perfektion.“