Barrierefreiheit im Badezimmer: Design trifft Funktionalität
Wuerzburgerleben
8. Dezember 2023

Symbolbild Badezimmer. Foto: Heiko Becker
Seit Jahren liegt der Minimalismus voll im Trend. Die Frage, die mit diesem Trend einhergeht, ist, ob nicht Design über Funktionalität geht. Denn dies sollte nicht sein. Die Funktionalität eines Produktes darf nicht unter dem Design leiden. Im Folgenden werden wir diese Frage auf das Badezimmer im Allgemeinen und den Duschablauf im Speziellen beziehen. Wie gelingt Barrierefreiheit im Badezimmer?
Noch bis vor wenigen Jahren wurden in Badezimmern in der Regel fertige Duschkabinen verbaut. Eine Duschkabine besteht aus einer Duschtasse mit integriertem Wasserablauf und dem Spritzschutz, meist aus Kunststoff. Die Duschtasse baute relativ hoch auf, wobei sie mit den Jahren immer flacher wurden. Doch eines waren sie nie: barrierefrei.
Welche Vorteile hat ein barrierefreies Badezimmer?
Wie bereits angesprochen, entspricht der Minimalismus dem Zeitgeist. Wir betrachten also das barrierefreie Badezimmer aus zwei Perspektiven. Zum einen aus designtechnischer Sicht und zum anderen aus der Sicht der Funktionalität und Praktikabilität.
Was kennzeichnet den Minimalismus? Minimalismus beschränkt sich, wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt, auf das Wesentliche. Es geht darum, Produkte in ihrem Umfang zu minimalisieren, ohne dabei die Funktionalität einzuschränken. Ganz im Gegenteil. Man will dem Produkt durch das vereinfachte Design zusätzliche Vorteile gewähren. Beispiele hierfür wären in Bezug auf Bodenabläufe etwa eine bessere Umweltverträglichkeit, geringere Kosten, eine gesteigerte Funktionalität sowie ein geringerer Reinigungsaufwand und ein geringeres Verletzungsrisiko. All diese Vorteile können bodenebene Duschen für sich verbuchen. Dazu kommt eine verhältnismäßig einfache Installation. Ein weiterer Vorteil bodenebender Duschen ist die Möglichkeit der Mehrfachnutzung. Da diese nur durch eine Glasscheibe vom Raum getrennt sind, kann die ebene Bodenfläche beispielsweise zum Aufstellen von Wäschetrockner genutzt werden oder zur kurzfristigen Unterbringung anderer Gegenstände.
Zu den bereits genannten Vorteilen gesellt sich die Pflegeleichtigkeit. Der Fliesenspiegel des Badezimmers wird in der Dusche fortgeführt, sodass auch das Reinigen leichter fällt. Das Wischen des Badezimmers kann sich auch über die Dusche erstrecken und als besonderes Highlight kann das Schmutzwasser über den Bodenablauf der Dusche abgeleitet werden, sodass das lästige und ständige Auswringen des Wischers entfällt. Auch gibt es durch den Wegfall der Duschkabine wesentlich weniger Ecken und Kanten. Dies führt wiederum zu einem geringen Zeitaufwand bei der Reinigung.
Neben all den praktischen Vorteilen ist das minimalistische Design sehr gefällig und wir fühlen uns wohl in einer Umgebung der klaren Linien und Strukturen. Dieses Design sorgt für ein visuelles Gefühl der Ruhe, das sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirkt. Es vermittelt des Gefühl der Aufgeräumtheit. Bei all der Reduktion auf das Wesentliche sollte allerdings nicht vergessen werden, hier und da persönliche Akzente zu setzen. Auch die sind wichtig, um ein behagliches Zuhause zu schaffen.
Welche Arten von Duschrinnen gibt es?
Grob unterschieden wird zwischen Boden- und Wandabläufen. Wandabläufe bei bodengleichen Duschen werden direkt in die Wand eingelassen (hier mehr dazu), während Bodenabläufe im Boden eingelassen werden. Eine besondere Form des Bodenablaufes ist der Bodenablauf mit Wandaufkantung (vogi-shop.de). Der Wandablauf ist eine Form der Duschrinne, die wandbündig verbaut wird. Der optische Effekt ist faszinierend. Da wir gewohnt sind, dass Wasser nach unten abläuft, verblüfft der Wandablauf, da er das Gefühl erweckt, es würde seitlich in die Wand abgeführt. Natürlich handelt es sich dabei um eine optische Täuschung, da das Wasser hinter der Wand ebenfalls nach unten abgeführt wird. Der Bodenablauf mit Wandaufkantung ist eine Mischung zwischen Boden- und Wandablauf. Er wird zwar im Boden installiert, jedoch ohne Abstand zur Wand. Die hintere Seite des Ablaufes verfügt über eine Aufkantung, die hinter den Fliesen verbaut wird. Beim Wandablauf ist es genau umgekehrt. Der Wandablauf verfügt über eine Aufkantung, die unter den Bodenfliesen verbaut wird. Von der Leistungsfähigkeit sind beide Produktvarianten gleich stark und unterscheiden sich aus technischer Sicht kaum. Lediglich die optischen und praktischen Vorteile der Duschrinnen überwiegen bei den Wandabläufen.
Barrierefreiheit: Wie werden Wandabläufe verbaut?
Bei der Installation ist ein Gefälle notwendig, damit das Wasser durch den Wandablauf der Dusche effizient abfließen kann. Das Gefälle soll 2 Grad betragen. Auf einen Meter gesehen beträgt das Gefälle von der einen bis zur anderen Seite also 2 Zentimeter. Für bodenebene Duschen gibt es mittlerweile viele optimierte Produkte, die die Installation vereinfachen, wie etwa den Gefällekeil, der dem sauberen Übergang zwischen Gefälle und Boden dient. Bei der Planung ist darauf zu achten, dass die baulichen Gegebenheiten eine bodenebene Dusche zulassen. In der Regel ist dies jedoch kein Problem.
Die Texterstellung erfolgte in Kooperation mit einem externen Redakteur.