Weiterentwicklung der Uni: Masterplan ist fertig

Katharina Kraus

3. April 2018

Universität Würzburg. Foto: Pascal Höfig
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Symbolbild Universität Würzburg. Foto: Pascal Höfig

Wie sich die Julius-Maximilians-Universität bis 2050 weiterentwickeln möchte, ist in einem sogenannten Masterplan zusammengestellt und veröffentlicht worden, so die Uni Würzburg in einer Pressemitteilung. In diesem Plan beschreibt die Universität erstmals zusammenfassend ihre Vision von ihrer weiteren baulichen Entwicklung.

In der Würzburger Innenstadt will sich die Uni bis 2050 auf zentrale Standorte konzentrieren, auf dem Campus Nord sollen sich künftig die Human- und die Geisteswissenschaften erweitern können. Die Universitätsleitung und die Verwaltung sollen dann auf dem Nordcampus angesiedelt sein.

Hubland: Möglichst vielseitiger Campus

Der Plan entstand auf der Grundlage einer Zielvereinbarung, die das Bayerische Wissenschaftsministerium und die JMU im Jahr 2014 abgeschlossen haben. Darin ist festgelegt, dass die Universität untersuchen lassen will, welche ihrer Standorte im Stadtgebiet sie im Sinne einer Flächenkonzentration und Neuorganisation ans Hubland verlagern kann. Dort ist nämlich ein Campus vorgesehen, der möglichst viele Fakultäten umfasst. Die Medizin bleibt davon ausgenommen, weil sie sich rund ums Universitätsklinikum im Stadtteil Grombühl konzentriert.

Masterplan erstellt

Mit der Erstellung des Masterplans hat das Staatliche Bauamt Würzburg in Abstimmung mit der JMU die Arbeitsgemeinschaft Teamplan GmbH (Tübingen) / von Gerkan, Marg und Partner Architekten, gmp (Aachen/Hamburg), beauftragt, so heißt es in der Pressemitteilung. Die beiden Planungs- und Beratungsunternehmen begannen im April 2016 mit der Arbeit. Im Dezember 2017 hatten sie den Masterplan abgeschlossen und der Universitätsleitung übergeben.

Standort Innenstadt

Auf lange Sicht möchte die Uni Würzburg auf jeden Fall in der Würzburger Innenstadt präsent bleiben und sich hier vor allem auf identitätsstiftende Gebäude wie die Alte Universität in der Domerschulstraße und die Neue Universität am Sanderring konzentrieren.

Alte Universität. Foto: Pascal Höfig

Alte Universität. Foto: Pascal Höfig

Hubland – Campus Nord

Das ehemalige US-Militärgelände am Hubland, der jetzige Campus Nord, bietet der JMU das derzeit größte Entwicklungspotenzial, um Fakultäten und Organisationseinheiten neu zu ordnen und sinnvoll zusammenzuführen, so die Universität. Das Areal soll in einzelnen Baufeldern sukzessive entwickelt werden.

Der Campus, der weitgehend autofrei bleiben soll, wird von großzügigen Grün- und Freiflächen strukturiert, in denen sich Fußgänger und Radfahrer frei bewegen können – und unter anderem über die Campusbrücke hinweg Anbindung an den Hubland-Campus Süd haben.

Symbolfoto Universität am Hubland. Foto: Pascal Höfig

Symbolfoto Universität am Hubland. Foto: Pascal Höfig

Begonnen hat die Entwicklung dort, wo sich die Mensateria und die Graduiertenschule der Lebenswissenschaften befinden. Im Umfeld der Graduiertenschule soll bis 2030 der Forschungsneubau des Zentrums für Philologie und Digitalität (ZPD) entstehen. Außerdem wird dort ein Verfügungsgebäude errichtet, das einen wichtigen Zweck erfüllt: In ihm sollen vorübergehend Arbeitseinheiten aus der Sanderring-Uni und anderen Gebäuden unterkommen, wenn diese saniert werden.

Neues Bibliotheks- und Lernzentrum

Nachfolgend soll ein Baufeld für die Humanwissenschaften realisiert werden. Das soll die Zersplitterung dieses Fachbereichs beenden und ihm Wachstumsflächen zur Verfügung stellen, die es an den Standorten in der Innenstadt nicht gibt. Nördlich der Mensateria ist ein neues Bibliotheks- und Lernzentrum angedacht. Es dient später auch als Ausweichmöglichkeit für die Zeit, in der die Zentralbibliothek saniert wird. Im Norden dieses Zentrums sind Gebäude für die Universitätsleitung und die Verwaltung vorgesehen, da diese bis 2050 ihre Standorte im Umfeld des Sanderrings verlassen sollen.

Universität am Hubland. Foto: Pascal Höfig

Universität am Hubland. Foto: Pascal Höfig

Auf dem Campus Nord befinden sich schon jetzt einige Bereiche der Mathematik und der Informatik. Beide Fächer sollen hier komplett zusammengeführt werden. Dadurch werden auf dem Hubland-Südcampus Räume frei, die man als Ausweichflächen für die Zeit der Sanierung und Erweiterung der Physik benötigt.

Hubland – Campus Süd

Am Campus Hubland Süd soll der Schwerpunkt laut Masterplan auf der Sanierung und Modernisierung der Bestandsgebäude liegen. Zentrale Einrichtungen wie Mensa und Zentralbibliothek erweitern sich auf den Campus Nord, die Naturwissenschaften werden auf dem Südcampus wachsen, heißt es in der Pressemitteilung der Uni.

Universität am Hubland. Foto: Pascal Höfig

Universität am Hubland. Foto: Pascal Höfig

Vor allem Chemie und Physik wurden bislang laufend durch neue Forschungsgebäude ergänzt, während die Kerngebäude aus den 1960er- und 1970er-Jahren zunehmend sanierungsbedürftig sind. Das neue Institut für topologische Isolatoren (ITI) wird bis 2030 dem Physikkomplex westlich als Solitär vorgelagert.

Botanische Institute vom Dallenberg ans Hubland

Die schrittweise Sanierung des Chemiezentrums wird fortgeführt. Das neue „Institut für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor als Schlüsselelement“ (ICB) soll bis 2030 im Osten des Zentrums zum Biozentrum hin gebaut werden. Weitere Entwicklungsflächen für die Chemie und die Biologie sind im Umfeld der bestehenden Gebäudekomplexe vorgesehen. Dort stehen auch Flächen für eine Verlagerung der Botanischen Institute und der Pharmazeutischen Biologie vom Dallenberg ans Hubland bereit.

Sportzentrum komplett am Hubland

Das Sportzentrum soll auf lange Sicht auch komplett am Hubland zusammengeführt und bis 2050 erweitert werden. Die alten Sportanlagen an der Mergentheimer Straße, die noch aus den 1960er- Jahren stammen, sollen dann wegen ihres schlechten Bauzustands aufgegeben werden.

Für die Fachbereiche im Philosophiegebäude, für das Sanierungsmaßnahmen in Planung sind, sind Entfaltungsflächen und Raum für Neubauten auf dem Campus Nord vorgesehen. Danach kann das Philosophiegebäude als Ausweichfläche für verschiedene Zwecke dienen.

Artikel beruht auf Informationen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

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