Deutsches Weininstitut: Touris schöppeln gerne in Franken

Wuerzburgerleben

9. März 2019

Wein trinken. Foto: Pascal Höfig
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Wein trinken. Foto: Pascal Höfig

Das Erste, was den Meisten einfällt, wenn sie an Franken denken? Das könnte einer Studie nach definitiv „Wein“ sein. Das Deutsche Weininstitut hat gemeinsam mit der Hochschule Geisenheim die wirtschaftliche Bedeutung des Weintourismus untersucht, wonach Touristen ihr Geld gerne in Franken lassen. Generell trinken die Deutschen gerne Wein – etwa 20,6 Liter pro Kopf waren es im Jahr 2018. Rund 460.387 hl Wein wurden 2017 allein in Franken produziert – das sind über 6 Millionen Flaschen Frankenwein.

5 Millionen Touris jährlich

Wir Franken lieben unsere Weinkultur und überzeugen als einziges bayerisches Weinanbaugebiet auch die Touristen. Rund 5 Millionen Besucher kommen jährlich nach „Weinfranken“ um eine Runde zu schöppeln. Zum Vergleich: das ist ca. das 40-fache der Einwohnerzahl Würzburgs. Gelockt werden diese vor allem durch Veranstaltungen wie Weinpartys, Hoffeste und Weinwanderungen. Doch auch Verkostungen, Führungen und Vinotheken sind häufig im Angebot zu finden. Rund 700 Millionen Euro Umsatz macht Franken durch den Weintourismus.

Kulturangebote führen zum Erfolg

Erfolgsfördernd sind laut Studie neben den betrieblichen Schlüsselfaktoren wie Ambiente, Qualität und Gastronomie eine hohe Arbeitsmoral sowie persönlicher Kontakt zur Familie, was bei Gästen besonders gefragt ist. Auch Authentizität ist wichtig, denn wer nach Franken kommt, möchte die „wahre“ Kultur kennenlernen. Und noch eins ist für den Weintouristen besonders relevant: unbegrenzter Zugang zum Wein. Probiermöglichkeiten und die Möglichkeit zum Kauf ohne elitären Wert stehen an hoher Stelle. Die Kundschaft ist anspruchsvoll, geizig und deutlich sprunghafter als früher, was einer der Hauptherausforderungen für die Wirte darstellt. Neben dem Wein selbst haben auch Natur und Erholung einen hohen Stellenwert, was häufige Motive für einen Besuch in der Weinregion darstellen.

Alter Hafen mit Blick auf die Steinburg in Würzburg. Foto: Pascal Höfig

Alter Hafen mit Blick auf die Steinburg und die Weinberge in Würzburg. Foto: Pascal Höfig

Wein führt zu Arbeitsplätzen

Besonders weil die Anzahl der Weintouristen in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen ist, schafft das flüssige Glück immer mehr Arbeit. Rund 10.000 Arbeitsplätze entstehen in Bayern nur wegen des begehrten fränkischen Rebensaftes. Das macht fast ein Drittel der gesamten touristischen Arbeitsplätze in Bayern aus. Die Schwächen des Weintourismus liegen laut der Befragten in der mangelhaften Infrastruktur sowie in fehlenden gastronomischen Angeboten und Freizeitmöglichkeiten.

Würzburger Weinkultur nicht wegzudenken

In Würzburg ist die Weinkultur nicht mehr wegzudenken, denn Veranstaltungen und Gastronomie stehen hier häufig im Zeichen des Weins. Zahlreiche Weinfeste locken tausende Menschen aus der Umgebung an und der typische Brückenschoppen mit Blick auf die Festung Marienberg ist das Highlight eines jeden Würzburgbesuches. Das merkt man besonders an warmen Tagen, wenn auf der alten Mainbrücke kein Durchkommen mehr ist, was auch schon mal zu Streit mit den Radfahrern führt. Auch einen legendären Wein-Automaten gab es für eine kurze Zeit schon. Allein schon die umliegenden Weinberge bringen ein kleines Toskana-Feeling nach Würzburg – und wer kommt da nicht in den Genuss eines Glases leckeren Frankenwein?

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