Urteil gefallen: 1 Jahr und 3 Monate Bewährung für Polizeischüler
Wuerzburgerleben
14. Juli 2020

Die Bereitschaftspolizei in der Sedanstraße in Würzburg Symbolbild: Pascal Höfig
Etwas über einem Jahr ist es her, dass ein Auszubildender der Polizeischule in Würzburg von einem Kollegen unbeabsichtigt getötet wurde. Bei der Simulation eines Schusswaffeneinsatzes löste sich der Schuss einer Kugel und traf den Polizeischüler tödlich. Wie der BR berichtet, ist nun ein Urteil gefallen: Der 21-Jährige wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr und 3 Monaten auf Bewährung verurteilt.
Geständnis und Entschuldigung
Der beurlaubte Polizeischüler gestand die Tat, Ende Februar des letzten Jahres in einer Polizeistube gemeinsam mit einem Kollegen einen Schusswaffeneinsatz simuliert zu haben, wobei sich ein Schuss löste und den Mitschüler am Hinterkopf traf. Dieser verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus. Wie der BR berichtet, verlas der Anwalt des Angeklagten bei der Gerichtsverhandlung eine Entschuldigung sowie das Geständnis – wohl ging der damals 19-Jährige davon aus, dass die Waffe nicht geladen sei. Das Urteil des Richters lautete darauf ein Jahr und 3 Monate auf Bewährung, wegen fahrlässiger Tötung.
Urteil nach Jugendstrafgericht
Begründet wurde das Urteil des Richters damit, dass der Täter schon kurz nach dem Unglück eine Aussage ohne Anwalt machte, so der BR. Die Kosten des Verfahrens muss der 21-Jährige, bis auf die Kosten des Nebenklägers und seine eigene Auslagen – nicht tragen, da er kein Einkommen besitzt. Zusätzlich zur Bewährungsstrafe muss der Verurteilte 2.400€ an die Eltern des getöteten Kollegen zahlen. Das Gericht entschied sich außerdem gegen ein Urteil nach dem Erwachsenenstrafrecht und für das Jugendstrafrecht, da der Schüler damals „jugendtümlich“ und „sorgfaltswidrig“ mit der Waffe umging, so der Bericht weiter.