Branchenumfrage zu Pandemiefolgen für Gastronomie

Wuerzburgerleben

10. August 2020

Kellner mit Mund-Nasen-Schutz: Die Gewerkschaft NGG will wissen, wie es Beschäftigten im Gastgewerbe unter Corona-Bedingungen geht – und hat dazu jetzt eine Branchenumfrage gestartet. Foto: NGG
Kellner mit Mundschutz

Kellner mit Mund-Nasen-Schutz: Die Gewerkschaft NGG will wissen, wie es Beschäftigten im Gastgewerbe unter Corona-Bedingungen geht – und hat dazu jetzt eine Branchenumfrage gestartet. Foto: NGG

Von der Kontaktliste im Wirtshaus bis zur Maskenpflicht im Hotel: Corona verlangt nicht nur Gästen einiges ab. Auch für die insgesamt rund 8.000 Menschen, die in Stadt (6.000) und Landkreis (2.000) Würzburg im Hotel- und Gaststättengewerbe arbeiten, hat die Pandemie massive Auswirkungen. Wo genau der Schuh drückt, will die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten  (NGG) nun genau wissen – und hat eine Branchenumfrage gestartet. Unter diesem Link können Köchinnen, Kellner und Hotelfachleute über ihre Arbeit unter Corona-Bedingungen berichten.

Zusatzbelastung durch Gesundheitsschutz

„Die Erfahrungen sollen dabei helfen, den Gesundheitsschutz für Beschäftigte und Gäste zu verbessern. Das Gastgewerbe darf unter keinen Umständen zu einem Corona-Hotspot – wie im Tiroler Skiort Ischgl – werden“, so der Geschäftsführer der NGG Unterfranken, Ibo Ocak. In der Branche sei die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln unabdingbar. „Für das Personal bedeutet das aber auch eine große Mehrbelastung. Service-Kräfte müssen bei sommerlichen Wetter über viele Stunden mit Mundschutz kellnern, Tischabstände im Blick haben und Adresslisten der Gäste führen“, sagt Ocak.

Arbeitnehmerschutz als zentrales Anliegen

An Gastronomen und Hoteliers appelliert die Gewerkschaft, nicht am Arbeitsschutz zu sparen. „Es muss ausreichend Desinfektionsmittel nicht nur für die Gäste, sondern auch das Personal geben. Ebenso Atemschutzmasken. Und wer den ganzen Tag mit Maske bedient, für den sollten auch mal ein paar Pausen mehr drin sein“, fordert Ocak. Außerdem kämen finanzielle Einbußen hinzu.

Kurzarbeitergeld nicht ausreichend

Nach monatelanger Kurzarbeit seien viele Mitarbeiter dringend auf die Einkünfte angewiesen. „Viele können noch immer nicht wieder in Vollzeit arbeiten. Bei den meist niedrigen Löhnen in der Gastronomie reicht das Kurzarbeitergeld oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Daher braucht es hier unbedingt Nachbesserungen“, so Ocak. Für Beschäftigte im Gastgewerbe solle das Kurzarbeitergeld auf 100 Prozent aufgestockt werden. Die Politik dürfe sich nicht nur um die Klagen der Wirte kümmern, sondern müsse auch für einen besseren Zugang zum Kurzarbeitergeld für Geringverdiener sorgen.

Hygieneregeln bei Gästen akzeptiert

Unter den Gästen stoßen die Corona-Regeln nach Beobachtung der NGG bislang bayernweit auf hohe Akzeptanz. Viele Menschen sehnten sich nach Monaten voller Einschränkungen wieder nach der alten Normalität. „Dafür steht kaum etwas so sehr wie ein geselliger Abend im Biergarten. Aber der kann auch dann gesellig sein, wenn man sich und andere schützt“, betont Ocak.

Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der NGG.

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